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Cut-off-singnals

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Moderator: Experten-Team

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Jenny

Cut-off-singnals

Beitragvon Jenny » 14. Februar 2008 17:34

Beitrag von Jenny » 14. Februar 2008 17:34

Erstellt am 07.03.2007 von Jenny

Beschwichtigungssignale werden entweder „cut-off-Signale“ oder „calming-Signals“ genannt, mittlerweile sagt man auch das es eine gewisse Höflichkeit unter Hunden ist-eine art Lebensversciherung.
Aber egal wie man sie nennen will sie dienen dazu das sich Hunde besser verstehen und mit Respekt behandeln können.
Hunde zeigen diese Signale wenn sie sich bedroht fühlen, Angst haben, unsicher sind, oder sich überfordert fühlen- kurz : der Hund zeigt damit wie er sich fühlt, was er empfindet.

Hunde aus aller Welt sprechen die gleiche Sprache.
Jeder Hund fängt im Welpenalter schon an zusprechen man sagt so mit ca.7 Tagen (wenn ich mich nicht irre) und behält es auch ein Lebenlang bei.

Sogar Hunde die in völliger Isolation gehalten wurden, konnten nach ein paar anfänglichen Schwierigkeiten sofort sich mit ihrem gegenüber verständigen und sind friedlich auseinander gegangen.

Hunde die z.B. in Spanien schon sehr lange alleine auf der Strasse leben wo z.T. 20 Hunde auf ein Rudel geht -hat man beobachten können das diese Hunde noch eine viel größere „Stimme“ haben und diese noch öfter einsetzten als Haushunde.
Darum auch Lebensversicherung- wer die Sprache nicht beherrscht hat es am schwersten im Rudel.

CS werden allerdings auch abgelegt, gerade bei Tierheimhunden wurde das oft beobachtet.
Tierheimhunde oder Hunde die vom Ordnungsamt beschlagnahmt wurden, brauchen oft sehr lange um ihrer Sprache wieder mächtig zuwerden - einige haben es aufgegeben jemals von Menschen verstanden zuwerden oder sie haben gelernt obwohl beschwichtigungen gesendet wurden, trotzdem von einem verhaltensgestörten Hund angeriffen zuwerden (was natürlich öfter vorkommen müsste).

c-o-s kommen eigentlich nie in nur einem Signal, es werden meist je nach Charakter und Erfahrung des Hundes mehrer Signale zur gleichen Zeit gesendet.

Was sind CS und in welcher Situation z.B.?[/b]
Ich habe Situationen von meinen Hunden genommen, damit ich nicht wild was aus der Luft greifen muss….

#ducken Joschi legt sich flach auf den Boden wenn es an der Tür geklingelt hat und ich dazukomme.
Oder wenn ich rufe er kommt nicht und ich zu ihm hin gehe.

#Hintern in die Höhe –ab Brustkorb am Boden (evtl.auch Aufforderung zum spielen):
Hunde nehmen diese Stelung ein wenn sie Magenschmerzen haben-dies entlastet den Bauchbereich. Es ist aber auch ein CS, Josy machte es am Anfang z.B. bei sehr kleinen Hunden um ihnen zu zeigen das sie keine Gefahr ist.

#erstarren auch das macht mein Joschi als CS, besonders wenn er seinen Hintern sofort zu mir bewegen soll - auch wenn es so aussieht als wenn der Hund uns damit ärgern will, versucht er nur uns auf den Teppich zurück zubringen.
Auch als Fixierung kurz bevor es zum Kapf kommt, meist mit hoch erhobenen Kopf.


#Schnauze lecken beliebt bei Jerry wenn fremde Leute ihn anfassen wollen, oder wenn ein Hund die Distanz die Jerry gerne hätte nicht eingehalten hat.


#markieren ja das markieren ist so eine Sache….es dient nicht einzig und allein dazu sein Revier allen anderen Hunden zuverkünden sondern passiert auch oft durch Stress.
Darum sagen wir auch alle das man auf Hundetreffen den Hund im restaurant in der Tasche/Box lassen soll-auch wenn sie sonst nicht markieren ist so ein treffen wo verschiedene Hunde aufeinander treffen für den ein oder andern stress.
Bei Menschen auch nicht anders - ich saß in meiner Abschlussprüfung und musste mich zusammenreißen das ich den Prüfungsraum nicht in die Kulisse von Titanik verwandel.

#blinzeln um nicht direkten Augenkontakt zuhaben, blinzeln Hunde gerne, sie versuchen auch so die Situation zuentschärfen.

#Blick, Kopf oder Körper abwenden kennen wir alle, wenn uns eine Situation unangenehm ist. Erstrecht wenn viele Menschen auf einem Haufen sind - z.B. Fahrstuhl oder Rolltreppe, bei ALDI an der Kasse. Fast alle Menschen drehen ihren Kopf weg um einer Konfrontation auf dem Weg zugehen, eben so den Blick abwenden.

# Boden abschnüffeln dient nicht nur dazu um zuchecken welche Hündin läufig ist und welcher Hund sehr dominant hier alles voll gepinkelt hat sondern auch wenn man den Hund ruft und der sich sehr langsam nähert und dabei am Boden schnüffelt- also der Hund schnüffelt nicht um euch in den Wahnsinn zutreiben und um euch zuzeigen das er z.Z. was besseres in der Nase hat, sondern er will euch einfach etwas gut gelaunter stimmen.

#kratzen tut sich der Hund nicht nur weil es ihn juckt oder weil er einen Floh hat. Es passiert auch oft wenn ein Hund unsicher ist-um evtl auch von einer für ihn blöden situation abzulenken.

#gähnen muss nicht unbedingt ein Zeichen von Müdigkeit sein.
Meine ersten Versuche mich mit Josy anzufreunden habe ich damit verbracht ihr stundenlang etwas vorzugähnen.
Auch wenn sie mal baden müssen versuche ich so damit etwas zuberuihgen

#grinsen tun wohl auch einige Hunde oft im Zusammenhang mit dem abwenden des Kopfes u die Situation angenehmer zumachen.Wobei einige sagen das sei Blösinn-weil der gegenüber es mit fletschen verbinden könnte-das möchte ich aber nicht beurteilen! Das hat also nicht immer was mit Humor zutun (den Hunden sicher haben). Es gibt aber tatsächlich auch Hunde die lachen oder grinsen weil sie sich einfach über die jetztige Situation tierisch freuen,dann kommen aber noch Signale wie starkes Wedeln oder Aufforderung zum spielen dazu..

#Schlangenlinien oder einen Bogen laufen ehe sich 2 Hunde treffen oder ehe der Mensch auf einen fremden Hund zugeht sollte er sich in einem Bogen nähern, dass ist zwar ein Umweg aber der Hund empfindet es als höflicher.
Ebenso wenn ich mit meinen an der Leine laufe und uns ein Hund entgegen kommt- wie sollen meine Hund sich da höflich verhalten wenn ich die Leine straff habe weil ich meine dann mehr Kontrolle zubesitzen ???
Da der Hund sich in einer solchen Situation auf uns verlassen muss,sollten wir versuchen einen Bogen zugehen –unser Hund muss uns schließlich folgen, wir tun ihm damit einen gefallen, er konnte sich korrekt und höflich verhalten und hat evtl. für die Zukunft einen Freund gefunden.

#schütteln das berühmte Stress abschütteln kennt man von Vögeln, man kann es aber auch bei Hunde so nennen…..

#Abstand halten jeder Hund hat da so seine eigene Grenze wo er sich noch wohl fühlt.
Wir diese Grenze zu schnell ohne Training auf z.B. einem altmodischen Hundeplatz überschritten, wo die Hunde wegen der leine keine Möglichkeit haben zurück zuweichen,oder ihre Signale vom trainer nicht beachtet werden, kommt es nicht selten zu einem Kampf .
Ich lass mich von Fremden Menschen auch nicht gerne einengen und habe da meine ganz eigene Grenze von bestimmt einem Meter mind. Abstand.

#Schwanz einziehen das erkennt wohl jeder und weiß auch das der Hund sich nicht besonders wohl fühlt.
Josy macht es wenn ich mal laut werde -am Telefon oder mit Jörn oder mit Passanten die mir auf den Keks gehen. Aber auch beim fressen oder wenn sie zu mir kommen soll, zieht sie gerne den Schwanz ein.

#wedeln bedeutet nicht automatisch das sich der Hund freut-das wedeln dient der komunikation.
Die sonst. Körpersprache zusammen mit der Situation zeigen uns erst was der HUnd empfindet.
Warum ein Hund wedelt kommt auf die Haltung an, nur an ihr erkennt man ob es ein unsicheres, imponierendes, angespanntes oder ängstliches wedeln ist.
Also ist es eine Handlungsbereitschaft und ein Gemütszustand.
Der Wille etwas aktiv zutun ist da, wie z.B. jagen, spielen, kämpfen usw.

#Tempo runter Hunde empfinde es nicht wie Menschen als höflich sich in einem stürmischen Tempo entgegen zu laufen um sich dann in den Armen zu liegen.
Ausser sie kennen sich sehr gut und haben regelmässigen Kontakt und fühlen sich in der Situation sicher aufgehoben.
Sie verringern ihr Tempo oder bleiben starr stehn (s.o.) Oft im Zusammenhang mit dem abschnüffeln vom Boden(s.o.). Es ist also nciht unbedingt gut wenn man schnell an einem anderen Hund vorbei will und seinen hinter sich her zieht-das macht die Situation meist nicht besser.....

#aufreiten ist meistens keine echt, übertriebene Dominanz.
Übertriebener Sexualltrieb oder auch als Übersprungshandlung bei Stress trifft meistens eher zu.

Um unserem Hund die Angst vor etwas zunehmen oder ihm ein besseres Gefühl zuvermitteln, können wir natürlich schlecht das Bein heben oder den Boden abschnüffeln aber wir können gähnen, mit der Zunge die Lippen anfeuchten oder Abstand halten von dem was ihm Angst macht.

Natürlich ist einen Bogen oder Schlangenlinien laufen nicht angebracht wenn er baden soll...die Signale müssen schon mit der Situation zusammen passen und ggf. kombiniert werden.

Es gibt ein paar super Bücher über CS , deren Entstehung, Geschichte und CS im Training mit dem Menschen und Artgenossen.
Auch im Internet findet man einiges dazu, wobei ich da auch schon den totalen Schwachsinn gelesen habe z.B. CS müssen mit Strafe unterbunden werden da sie eine Dominanzgeste sein…….CS dienen einzig und allein dazu das sich Hunde mit Respekt behandeln können, Verhaltensgestörte Hunde zeigen oft keine CS und das ist doch ein Beweis das man sie lieber fördern als unterbinden sollte…

Man glaubt gar nicht was Hunde den Tag über so erzählen-mir macht das sehr viel Spaß.
Und man verzweiffelt nicht mehr wenn der Hund nicht kommt-weil man weiß er will einen ja gar nicht ärgern-im Gegenteil!
Und wenn ich das Ergebniss sehe wenn es baden geht und ich gähne, (was *piep* aussieht) finde ich schon das sich die Mühe gelohnt hat.
Menschen wünschen sich ja schon immer das sie mit ihrem Hund reden können, dass ist zwar keine Unterhaltung über Politik aber besser als gar nicht`s.

Allerdings bin ich auch der Meinung das man die Erziehung die auf CS beruhen, nicht immer, bei jedem Hund 1zu1 übernehmen kann.
Ich ignoriere 2 von meinen 3 Hunden bei Fehlverhalten z.B. nicht.
Ich bei einigen Härtefällen für z.B. Wasserpistole und Disc wenn es das Gemüt des Hundes erlaubt.
Auch kommt schonmal ein ziemlich lautes EY von mir, um die Aufmerksamkeit meiner Hündin zubekommen ehe sie wieder rot sehen würde...ebenso bei einigen Tierheimhunden, man kommt mit Liebe und Zucker oft nicht bis ans Ende.
Ich finde diese animal Trainer super, das beste was der Markt in der Hundeerziehung zubieten hat und die haben es wohl weit mehr drauf als der Trainer aus einem Dorf mit 300 Einwohnern, aber ich muss auch sagen, dass ich schon einige Berichte gelesen und gehört habe, hauptsächlich in den USA, das diese Zuckerbrot Methode nunmal nicht 1 zu 1 umzusetzen ist.
Man muss sich mal die Mühe machen und neue Erkentnisse aus den USA lesen.

Wenn man sich mal die Hunde ansieht die NUR mit CS erzogen werden und ignoriert werden bei bewussten Fehlverhalten sollte man nochmal über einen Guten Mittelweg nachdneken.

Würde es von Anfang an dauerhaft durchgesetzt werden, mag es ja klappen.
Aber wenn bestimmte Dinge in einem Hund, meistens aus 2. Hand, schon fest sitzen, braucht man nicht hoffen das CS allein den Karren aus dem Dreck ziehen kann.

Niemals würde ich meine Hand gegen einen meiner Hunde heben, aber einige Leute sollten eine gute, humane Mischung aus "Zucker und Peitsche" finden...auch damit Hund und Herrchen endlich zum Ziel kommen und ein hamonischen Zusammenleben möglich ist.

Hier gibt es Bücher, Video und DVD zum Thema
http://www.animal-learn.de/verlag.php#
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