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Scheinträchtigkeit

Rund um den Freßnapf und "Wehwehchen" - ersetzt NICHT den Tierarzt!

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Mimi&Molly

Scheinträchtigkeit

Beitragvon Mimi&Molly » 12. Dezember 2022 00:23

Beitrag von Mimi&Molly » 12. Dezember 2022 00:23

Bei uns ist es wieder mal soweit. Die Hormone haben Mimi voll im Griff. :herzen: Sie ist jetzt zum dritten Mal scheinträchtig. Beim ersten Mal war sie nur zwischendurch mal etwas am knurren, wenn ihr was nicht gefiel. Da hat man das gar nicht so mitbekommen. Beim zweiten Mal war's richtig heftig, Trinken blieb nicht drin, essen wollte sie nicht, alle Kuscheltiere wurden adoptiert.. Nun, beim dritten Mal, weint sie ständig, bzw jammert. Ist mega anhänglich, super eifersüchtig auf Molly, im nächsten Moment rennt sie ihr aber ständig hinterher um sie zu putzen.. :bussi:
Wie sind eure Erfahrungen mit Scheinträchtigkeit? Wie geht ihr damit um? Viele raten zur Kastration, aber das möchte ich ihr nicht unbedingt zumuten, schließlich ist Scheinträchtigkeit ja was ganz Natürliches? Bin gespannt auf eure Antworten. :gassi2:

callie
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Re: Scheinträchtigkeit

Beitragvon callie » 12. Dezember 2022 00:47

Beitrag von callie » 12. Dezember 2022 00:47

Ich rate auch zur Kastration, um auch hauptsächlich einer sehr lebensgefährlichen Pyometra vorzubeugen :streicheln:

Thema eröffnet:
Mimi&Molly

Re: Scheinträchtigkeit

Beitragvon Mimi&Molly » 12. Dezember 2022 06:37

Beitrag von Mimi&Molly » 12. Dezember 2022 06:37

Ja, das wird einem leider sehr oft suggeriert, aber ob man das wirklich als Grund nehmen darf? 🤔

Nach diesem Artikel...

https://www.sueddeutsche.de/wissen/kast ... 0gestreckt

...frage ich mich nämlich noch einmal mehr, ob die Zahlen denn überhaupt stimmen. Ob es, wenn, denn Sinn macht dem Einen womöglich vorzubeugen, dadurch dem Tier jedoch im schlimmsten Fall Anderes durch meine Entscheidung damit anzutun. Kastrationen sind ja nicht umsonst laut Tierschutzgesetz verboten. 🤷

https://meintraumhund.de/kastration-beim-hund/

Wie sind denn eure langjährigen Erfahrungen bzgl. kastriert und die Zeit danach (Wesensveränderung, Inkontinenz, Gewichtszunahme..?) oder unkastriert und wie ging es euren Fellschnuten (nahm die Scheinträchigkeit mit den Jahren eher zu oder ab, kam es tatsächlich zum Gebärmutterkrebs..?) damit?

LG an Alle und einen schönen Wochenbeginn. :gruss: Wir trauen uns jetzt raus in den Schnee. :wind: :gassi2:

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Re: Scheinträchtigkeit

Beitragvon HunsrückChis » 12. Dezember 2022 13:09

Beitrag von HunsrückChis » 12. Dezember 2022 13:09

Hallo Jennifer,
unsere einzig nicht kastrierten Hündinnen haben in der zweiten Lebenshälfte beide schwere Probleme mit Gesäugetumoren und Gebärmutter Entzündung gehabt und mussten notoperiert werden....beide waren regelmäßig extrem scheinträchtig.
Eine NotOP ist gerade bei unseren Zwergen mit entsprechenden Risiko behaftet.
Stärker werdende regelmäßige Scheinträchtigkeit ist nach unserer Erfahrung kein Benefit für die Hündin sondern beeinträchtigt je nach Dauer und Stärke die Lebensqualität extrem.
Selbstverständlich wird kein Hund ohne Indikation operiert. Allerdings erspart nach unserer Erfahrung eine frühzeitige Kastration unnötige Komplikationen im Alter.
Am Ende muss das jeder mit seinem Tierarzt besprechen und für sich abwägen.
Viele Grüße. Yvonne

Thema eröffnet:
Mimi&Molly

Re: Scheinträchtigkeit

Beitragvon Mimi&Molly » 12. Dezember 2022 14:38

Beitrag von Mimi&Molly » 12. Dezember 2022 14:38

Vielen Dank Yvonne für Deinen Erfahrungsbericht. ☺️
Demnach waren bei all Deinen Hündinnen die Kastrationen an sich kein Problem und es kam auch nicht zu Folgeschäden wie Inkontinenz, oder starker Wesensveränderung, oder schlimmer noch andere Formen von Krebs? Wie lange hat so ein kleines Bündel denn direkt nach der OP zu kämpfen? Wundschmerz, Narbe schützen beim Gassi gehen, Heilungsprozess, usw. Wurde bei Deinen Hunden alles entfernt, oder nur ein Teil?

Ich hab schon mehrere Ärzte gefragt. Eine Tierärztin ist total pro Kastration, die andere nur bei medizinischer Indikation, die OP Versicherung sagt, Indikation liegt nicht vor, nur bei Gebärmutterentzündung.. Soviel verschienene Aussagen sind nicht besonders hilfreich und ich hab schlichtweg Angst die falsche Entscheidung zu treffen. :weissnicht:

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Re: Scheinträchtigkeit

Beitragvon Susanne » 12. Dezember 2022 15:48

Beitrag von Susanne » 12. Dezember 2022 15:48

Ich war ursprünglich fest entschlossen, unsere Hündinnen nicht kastrieren zu lassen. Wir haben sie seit Januar. Da waren sie knapp 1 1/2 und knapp 3 Jahre alt. Ganz klar fand ich es falsch, das ohne Grund machen zu lassen.
Ich kam leicht ins Grübeln, als ich las, wie viele unkastrierte Hündinnen tatsächlich im Laufe ihres Lebens eine Gebärmutterentzündung bekommen. Nun ist die ja nicht immer tötlich, eine junge Hündin, die ich kenne, war schnell genug beim Tierarzt und hat das letztlich gut und ohne OP überstanden. Bei einer anderen (mittelgroßer Mischling) war es im Alter von 13 Jahren haarscharf am Tod vorbei geschliddert, notfallmäßig musste die Gebärmutter raus.

Dann wurden unsere im Frühjahr um eine Woche versetzt läufig und haben sich ständig gezofft. Sie waren mehrere Wochen extrem gestresst und genervt voneinander. Immer wieder flog Fell. Ich hatte Angst, dass sie sich so richtig das Beißen kriegen.
Da dachte ich dann ernsthaft darüber nach, warum ich glaube, ihnen einen Gefallen zu tun, wenn ich sie nicht kastrieren lasse.
Es beruhigte sich alles kurz, dann waren sie scheinträchtig. Da ging es aber, bis plötzlich die Luft wieder "dicker" wurde. Sie waren irgendwie komisch zueinander, angespannt.

Es stellte sich heraus, dass Cara eine Gebärmutterentzündung hatte. Ich habe sie beide kastrieren lassen.

Den Kastrationstag verschliefen sie mehr oder weniger. Ab dem zweiten Tag merkte man ihnen schon nichts mehr an und ab Tag drei hatte ich Mühe, sie zu bremsen.
Sie trugen 1 1/2 Wochen leichte Baumwollbodys, die sie null störten. Cara hatte Fäden, die gezogen werden mussten. Da war dann anschließend alles wie immer. Bei Lulu war mit selbstauflösenden Fäden genäht. Das war doof, weil die länger da waren und ich immer aufpassen musste, weil sie selbst den kleinsten Zipfel finden wollte. Meine Empfehlung bei OPs ist daher ganz klar eine normale Naht, nach 10 Tagen Fäden ziehen und gut.

Und was soll ich sagen. Die Hunde sind jetzt sooo toll miteinander. Sie spielen miteinander, was sie vorher nicht getan haben, auch vor der Läufigkeit nicht. Lulu ist extrem aufgetaut. Ich habe noch nie gehört dass ein Hund nach der Kastration agiler wird. Eigentlich gilt ja das Gegenteil. Sie ist es aber deutlich geworden, warum auch immer. Viel wacher und bewegungsfreudiger.
Cara war ja immer ein Wusel und das ist sie geblieben. Etwas schmusiger ist sie vielleicht geworden.

Ich habe es nicht bereut. Ein Contra konnte ich bisher nicht feststellen. Unterm Strich lief es perfekt und beide haben an gemeinsamer Lebensqualität gewonnen. Vielleicht stehen manchen Hunden sonst doch die Hormone im Weg.
Es ist aber natürlich nur meine persönliche Erfahrung. Das gilt ja alles nicht für jeden Hund und jede Rudelkonstellation.
Die Gefahr der Inkontinenz ist bei kleinen Hunden, glaube ich, gering.

Meine alte Hündin war damals bevor ich sie bekam mit ca einem Jahr komplett ausgeräumt worden. Sie war Straßenhund und hatte tote Welpen im Bauch. Sie ist 15 Jahre alt geworden. Kein Krebs o.ä., keine Inkontinenz.

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Re: Scheinträchtigkeit

Beitragvon HunsrückChis » 12. Dezember 2022 17:03

Beitrag von HunsrückChis » 12. Dezember 2022 17:03

Mimi&Molly hat geschrieben: (Orginal-Beitrag)12. Dezember 2022 14:38 Vielen Dank Yvonne für Deinen Erfahrungsbericht. ☺️
Demnach waren bei all Deinen Hündinnen die Kastrationen an sich kein Problem und es kam auch nicht zu Folgeschäden wie Inkontinenz, oder starker Wesensveränderung, oder schlimmer noch andere Formen von Krebs? Wie lange hat so ein kleines Bündel denn direkt nach der OP zu kämpfen? Wundschmerz, Narbe schützen beim Gassi gehen, Heilungsprozess, usw. Wurde bei Deinen Hunden alles entfernt, oder nur ein Teil?

Ich hab schon mehrere Ärzte gefragt. Eine Tierärztin ist total pro Kastration, die andere nur bei medizinischer Indikation, die OP Versicherung sagt, Indikation liegt nicht vor, nur bei Gebärmutterentzündung.. Soviel verschienene Aussagen sind nicht besonders hilfreich und ich hab schlichtweg Angst die falsche Entscheidung zu treffen. :weissnicht:
Hallo, nein von negativen Begleiterscheinungen kann ich aus 30 Jahren Haltung kastrierter Hündinnen absolut nix Nachteiliges berichten ... unsere kastrierten Hündinnen sind alle 14,5 bis 15 Jahre alt geworden...unser aktuelles Mädelrudel ist auch kastriert, die Älteste ist aktuell knapp 10 Jahre. Die Kastration selbst lassen wir nur mit schonender Gasnarkose machen. Es ist ein minimaler Schnitt unsere Mädels waren morgens kastriert schon abends wieder am fressen am Tag drauf wieder fit. 1 Woche Antibiotika und 3 Tage Metacam, dann Fäden ziehen und alles war gut. Bei Kastration junger Hündinnen wird die Gebärmutter nicht entfernt..hier bei Kastration vor der zweiten Hitze mit mindestens 1 Jahr Alter sinkt die Gefahr einer hormonell bedingten Krebserkrankung im Alter auch das können wir nur bestätigen.
Und nein. Keine unserer Hündinnen zeigte auch nur ansatzweise etwas von den von dir benannten Dingen. Würde es jederzeit wieder so machen!
Aber das muss jeder für sich entscheiden.. ein Narkose Risiko besteht bei jeder OP wie immer.
Vg

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Mimi&Molly

Re: Scheinträchtigkeit

Beitragvon Mimi&Molly » 12. Dezember 2022 18:31

Beitrag von Mimi&Molly » 12. Dezember 2022 18:31

Vielen Dank, Susanne und Yvonne, dass ihr euch die Zeit genommen habt, mir so ausführlich auf meine Fragen zu antworten. Das hat mir schon ein großes Stück weiter geholfen. :flower3: :chi3:

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Re: Scheinträchtigkeit

Beitragvon callie » 13. Dezember 2022 00:12

Beitrag von callie » 13. Dezember 2022 00:12

Stimmt dass wurde mir auch oft suggeriert Jennifer und ich hab immer gesagt ich lass einen gesunden Hund nicht den Bauch aufschneiden und war total gegen Kastration. :nono: Bis eine Hündin von uns an einer Pyometra gestorben ist 😥 zwei unserer Hündinnen hatten mit 8 und 13 Jahren eine schwere Pyometra- Not-OP die sie nur knapp überlebt haben, danach hat es einige Wochen gedauert bis sie wieder fit waren. :angst:
Zum Glück sind sie dann nochmal richtig aufgeblüht und hatten absolut keine Folgeschäden :ja:
Eine junge gesunde Hündin ist in wenigen Tagen nach einer Kastration wieder fit. Ausserdem kann man sich in ruhe einen OP.-Termin bei seinem TA ausmachen und muss nicht in irgendeine Tierklinik fahren und betteln dass irgendein TA Zeit hat um deinen geliebten Schatz zu helfen - operieren.
Fazit: aus unseren schlimmen Erfahrungen zwecks dramatischen Not.-Op´s musste ich schlussendlich meine Meinung ändern :ergeben:

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Re: Scheinträchtigkeit

Beitragvon HunsrückChis » 14. Dezember 2022 10:55

Beitrag von HunsrückChis » 14. Dezember 2022 10:55

callie hat geschrieben: (Orginal-Beitrag)13. Dezember 2022 00:12 Stimmt dass wurde mir auch oft suggeriert Jennifer und ich hab immer gesagt ich lass einen gesunden Hund nicht den Bauch aufschneiden und war total gegen Kastration. :nono: Bis eine Hündin von uns an einer Pyometra gestorben ist 😥 zwei unserer Hündinnen hatten mit 8 und 13 Jahren eine schwere Pyometra- Not-OP die sie nur knapp überlebt haben, danach hat es einige Wochen gedauert bis sie wieder fit waren. :angst:
Zum Glück sind sie dann nochmal richtig aufgeblüht und hatten absolut keine Folgeschäden :ja:
Eine junge gesunde Hündin ist in wenigen Tagen nach einer Kastration wieder fit. Ausserdem kann man sich in ruhe einen OP.-Termin bei seinem TA ausmachen und muss nicht in irgendeine Tierklinik fahren und betteln dass irgendein TA Zeit hat um deinen geliebten Schatz zu helfen - operieren.
Fazit: aus unseren schlimmen Erfahrungen zwecks dramatischen Not.-Op´s musste ich schlussendlich meine Meinung ändern :ergeben:
Hallo Gaby, den Schrecken haben wir mit unserer ersten Yorkie Hündin auch erlebt....bei ihr war es auch nur ganz knapp gut gegangen :angst: LG

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Re: Scheinträchtigkeit

Beitragvon KatieGun » 14. Dezember 2022 19:58

Beitrag von KatieGun » 14. Dezember 2022 19:58

Hi Jennifer,

wie die anderen schon geschrieben haben, hatten meine beiden auch gar keine Veränderungen im Wesen, Gewicht etc. Meine zwei wurden nach der 1. Läufigkeit ca. 3 Monate später kastriert unter Inhalationsnarkose mit selbstauflösenden Fäden. Bei beiden wurde alles entfernt. Es war bei beiden nach der OP gleich. Am selben Tag fast nur geschlafen, Abends gleich gefressen, am nächsten Tag wieder fit u nicht zu bremsen.

Bella hatte nach ihrer Läufigkeit ein sehr dick angeschwollenes Gesäuge nur. Gina so gut wie gar nichts.

Ich war immer pro Kastration aus den selben Gründen wie die anderen u da ich keine Zuchtambitionen habe. An erster Stelle steht für mich aber die Gesundheit meiner Mädls welche mich pro Kastration stimmt.

Lg

SabineE
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Re: Scheinträchtigkeit

Beitragvon SabineE » 15. Dezember 2022 09:35

Beitrag von SabineE » 15. Dezember 2022 09:35

Hallo :wink:
Flora und Anni sind zwar keine Chis aber auch kleine Hunde. Beide (14 und.13 Jahre) sind kastriert und haben keine Probleme. Allerdings hatten beide Hündinnen wahrscheinlich Welpen.
Unsere Dogge wurde nach jeder Läufigkeit scheinträchtig. Das haben wir homöopathisch in den Griff bekommen.
67 Tage nach Beginn (1.Tag) der Läufigkeit:
Pulsatilla D30, 2 Wochen 3xtgl. 10 Globuli
Wenn das Gesäuge dick ist: Salvia officinalis stoppt den Milchfluss.
Wir haben damit gute Erfahrungen gemacht. Dogge und Chis kann man natürlich nicht miteinander vergleichen. Bei kleineren Hunden würde ich jeweils 5 Globuli geben.
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