Kochration für die Zwerge

[Sissi]

Hallo,

ich bin neu hier. Wir haben einen 13. jährigen Senior mit 2 kg. Da er mit der Bauchspeicheldrüse Probleme hat und auch mit dem Magen, möchte ich gerne für ihn kochen.
Bücher habe ich auch schon, aber es geht um die Futtermenge.
Wenn ich diese in den Barf Rechner eingebe, bekomme ich bei 3 % 60 g am Tag an Futter.
Gebe ich es beim Kochrechner der Frau Dr. Fritz ein, dann soll er 111 g am Tag bekommen.

ähh.. ja.

Ist das so, dass man gekocht mehr füttern muss oder setzen beide Rechner andere Hunde zugrunde?

Das dürfte doch gar keine so große Hexerei sein.
Wieviel Futter bekommen den Eure Lieblinge am Tage gekocht, Und was gebt Ihr dazu, ich dachte Leber, Lachsöl etwas Hafer/Reis/Hirse und micro Mineral von CD Vet.

Verhältnis 50:50 möchte ich kochen.

Bin um jeden Tipp dankbar, der diese Diskrepanz erklärt

Sissi

[Kaydance]

Hey das du selber kochst ist sehr gut, bei den senioren ist am besten am Tag verteilt 4 kleinere Portionen zu geben da die Verdauung ja anders ist.Ältere Hunde bauen auch Muskeln ab, deshalb nicht unbedingt weiger füttern.mein Hund hat später 1,7 Kilo gewogen, ich hab ihm am Tag immer so 4 kleine Schälchen gegeben. Zugenommen hat er leider nie.Mit gramm zahlen kenn ich mich leider garnicht aus.

[Sissi]

Hallo,

danke für die Ermunterung. Kannst Du mir verraten, wie viel Du fütterst?
Denn genau das ist das Problem. Ich habe meinen Barf Rechner vom großen Hund hier, den ich nutze und den Großen bekoche, da gabs nie Probleme.
Aber für den neuen Kleinen hier, da habe ich mich bisher nicht ran getraut. Wir haben ihn erst übernommen.
Mein Barfrechner gibt mir 60 g Gesamtmenge aus. Und teilt das in Minimengen Fleisch Leber KH usw. auf.

Gehe ich auf den Kochrechner
https://www.futter-rechner.de/futterrec ... uer-hunde/

Dann bekomme ich 111g. Das ist ja doppelt so viel.

Ja was denn nun?

Liebe Grüße

Sissi

[HepzibahSmith]

Hallo Sissi,

wir haben hier auch einen echten Senior, der nähert sich allmählich der achtzehnten Wiederkehr seiner Geburt. Er wiegt aktuell 3,3 kg und hier wird für ihn auch gekocht.

Er bekommt auf drei bis vier Portionen verteilt pro Tag:

- ungefähr 80 g mageres Fleisch (Huhn, Pute, Kaninchen immer abwechselnd) Rohgewicht
- ungefähr 100 g weich gekochte Kohlehydrate (Kartoffeln, Süßkartoffeln, Reis, Kürbis, Buchweizen immer abwechselnd) Kochgewicht
- ungefähr 30 g weich gekochtes Gemüse (Karotten, Zucchini, Fenchel, Pastinake, Knollensellerie im Wechsel oder gemischt) Kochgewicht
- pro Mahlzeit einen knappen halben Messlöffel (beiliegend), das sind jeweils etwa 2 g Almapharm Alazyme (Verdauungsenzyme aus der Pankreas)
- bei der ersten Mahlzeit des Tages zwei, drei Tropfen (jeweils) vom Distel-, Lachs- und Leinöl
- bei jeder Mahlzeit einen Esslöffel selbstgemachte Moro'sche Karottensuppe (bevorzugt vorher, aber untergemischt ist auch ok)

An zwei Tagen, manchmal drei Tagen pro Woche bekommt er das normale Hundefutter wie die beiden anderen auch, ebenfalls zusätzlich (wie die anderen auch) die Karottensuppe. Ich habe das Hundefutter von Hundegenuss.de in den angebotenen 300-g-Gläsern. Das wird auf die Drei pro Tag in drei Mahlzeiten aufgeteilt. So hat jeder 100 g am Tag. (Manchmal stibitzt sich Zinnia eine Maulvoll aus Dobbys Napf.)

Damit hält Dobby sein Gewicht gut. Wir wiegen alle Hunde jede Woche einmal und Dobby hält sein Gewicht. Bei Kitty und Zinnia gibt es an zwei Tagen pro Woche nur jeweils etwa eine halbe Portion. Dann halten die beiden auch ihr Gewicht.

Auf das Gewicht deines kleinen Seniors heruntergebrochen würde ich empfehlen:

- ungefähr 60 g mageres Fleisch Rohgewicht
- ungefähr 90 g weich gekochte Kohlehydrate Kochgewicht
- ungefähr 15 g weich gekochtes Gemüse Kochgewicht

Man kann Futtergewicht / Hundegewicht nämlich nicht linear zueinander in Relation setzen. Kleine Hunde brauchen relativ gesehen mehr als größere Hunde. Und, ja: selbstgekochtes Futter bekommen sie tatsächlich in größerer Portion als fertiges Hundefutter. Wahrscheinlich, weil es mehr Wasser enthält als fertiges Nassfutter.

Diese Pankreas- / Altersdiät habe ich vor einigen Jahren von meinem damaligen Tierarzt in München bekommen. Wir hatten nämlich schon mal einen sehr alten Hund. Das war das gute Julchen damals.

Viele Grüße und alles Gute für deinen Kleinen, und noch viele schöne Lebensjahre!

Erich

[Sissi]

Hallo lieber Erich,

ich danke Dir von Herzen für die Mühe, die Du Dir gemacht hast. Vielen, vielen Dank! Das bringt Licht in das Dunkel, denn ich habe bisher nur größere Hunde gehabt, so ab 10 kg und da war es ein Leichtes, das Futter zu berechnen.

Wie Du schon sagst, die Kleinen brauchen für ihr Gewicht viel viel mehr, normale Hunde brauchen 2 % von ihrem Gewicht, die Kleinen bis zu 6 %.
Und da gings bei uns schon los. Ich habe ja einen Rechner sogar zuhause und der hat mir eine Minimenge 60 g mit allem ausgespuckt, wo ich gesagt habe, das kann nie sein. Dann habe ich mal 5 % eingegeben, dann hätte der Hund jeden Tag eine Menge Öl erhalten, die er mit der Bauchspeichelsdrüse gar nicht verträgt.
So bin ich nämlich dann auch auf den Futter/Kochrechner von Napfcheck gekommen, wo mir 111g ausgespuckt hat. Futtermedicus ähnlich.

Was ich nicht gesagt habe, wir leben seit kurzem in Schweden und hier muss man sich alles zusammensuchen. Die Auswahl ist hier sehr gering, das meiste Frostfleisch ist so fett, dass Du es gar nicht füttern kannst für kranke Hunde. Bei dem Mini ist das kein Problem, im Supermarkt zu kaufen, aber für 37 kg ist das hier gar nicht finanzierbar. Ich importiere nach wie vor das Futter für den Großen aus Deutschland.
Hast Du noch ein Mineralstoffmix als Ergänzung? Meistens fehlen ja die Spurenelemente. Das habe ich auch im Rechner gesehen, das deckt noch nicht mal das Optimix Cooking ab. Also Zink, Mangan, Selen Cholin. da bräuchte man zumindest kurmäßig nochmal was anderes.

Da kann ich Dir z.B. die Spurenelemente von Pahema empfehlen.

Für die Bauchspeicheldrüse ist Butter und Kokosfett ideal, weil es nicht so stresst, das gibts Studien darüber. Bei dem Kleinen geht Pflanzenöl gar nicht.
Und Lachsöl fürs Herz.

Vielen, vielen Dank

Sissi

[HepzibahSmith]

Hallo Sissi,

Das hab' ich sehr gerne getan. Freut mich, wenn es dir ein bisschen hilft.

Was deine Frage zu Mineralstoffmix allgemein betrifft, da kann ich aus eigener Erfahrung tatsächlich für "Hildegards Cholin" sprechen. Das verwendet zum Beispiel auch der Züchter, von dem wir Zinnia haben, für seine alten Hündinnen und Rüden, die aus der Zucht genommen wurden und danach dort ihr "Gnadenbrot" bekommen. Hier die Webseite:

https://www.beste-kumpels.com/altersers ... -beim-hund

Viele schwören beim älteren Hund ja auf L-Carnitin. Ich habe es ehrlich gesagt noch nicht verwendet, aber einer meiner Tierärzte aus München hat es mal sehr lobend ins Gespräch gebracht, als es damals um das alte Julchen ging. Leider ist sie dann schneller gestorben als ich es hätte besorgen können. Die Firma Siegtal-Kräuter, bei denen ich Kräutermixe gegen Gelenkbeschwerden und für eine gesunde Leber bestelle, hat das auch im Angebot. Die bieten Ergänzungsfuttermittel für Pferde und Hunde an und sind preislich überhaupt nicht abgehoben. Da kannst du stöbern:

https://www.siegtal-naturrohstoffe.de/n ... ferde.html

Deine Empfehlung für Pahema werde ich mir anschauen, vielen Dank.

Kokosöl habe ich auch gelegentlich im Gebrauch. Palmfett nicht. Aber bei Kokosöl ist ja sehr viel Laurinsäure enthalten, das in Maßen gegeben offenbar sehr positiv auf Verdauungstrakt und geistig-degenerative Alterserscheinungen wirkt. Die Ölmühle in Solling schreibt dazu:

"Das Besondere an den mittelkettigen Trigyceriden (also auch Laurinsäure) ist, dass sie allesamt in der Leber zu Ketonen verstoffwechselt werden und damit eine wichtige Rolle für die Energieversorgung der Zellen spielen. Werden diese MCTs mit der Nahrung aufgenommen, so erhöht sich der Ketongehalt (Acetoacetat) im Blut und Urin. Diese Ketone werden vom Darm direkt aufgenommen, ohne dass hierbei Enzyme (Lipasen) benötigt werden. Ketone können auch ohne die Hilfe von Insulin in die Zelle gelangen und die Mitochondrien mit Energie versorgen. Fortschreitender Insulinmangel und Insulinresistenz im Gehirn sind Hauptkennzeichen der Alzheimerkrankheit. Ketone können von allen Gehirnzellen als Energiealternative genutzt werden und es somit den insulinresistenten Gehirnzellen ermöglichen, annährend normal zu funktionieren und zu überleben.
In wissenschaftlichen Studien und Versuchen wurde nachgewiesen, dass Ketone als eine Art von alternativen Energielieferanten für die zerebralen Neuronen wirken und sich damit eine neue, therapeutische Strategie zur Therapie bei neurodegenerativen Erkrankungen des Hirn (z.B. Alzheimer) eröffnet. Ketone und möglicherweise auch mittelkettige Fettsäuren dienen dem Gehirn als alternative Ernergiequelle zu Glukose und versorgen die Mitochondrien(Kraftwerk der Zelle) mit der Energie aus den Ketonen."

Alles Gute für euch im hohen Norden und eure Fellnasen!

Erich