Re: Aus gegebenem Anlass: Merle-Hunde
Verfasst: 7. Februar 2010 23:31
Naja die Dissident Vereine züchten ja nicht nach FCI sondern nach UCI Standart. Von daher können die leider weiter mit Merle züchten.
Quelle: Chihuahuas von Karin Biala-Gauß (2. Auflage) S. 34-36Neuester „Gag"-Merle!
Um die Jahrtausendwende tauchten im Internet plötzlich einzelne Merle-Chihuahuas au£ Tendenz: deutlich steigend, denn die Dummen und Profitgierigen sterben ja bekanntlich nicht aus.
Das Merle- oder Marmorierungsgen bedingt eine marmoriert-getüpfelte Farbverteilung, wie man sie von den Collies, Dackeln und anderen Rassen kennt. Auf weiß-silberblauem Grund erscheinen willkürlich angeordnete Abzeichen in verschiedenen Tönungen bis hin zu schwarz (bluemerle) oder auf weißisabellfarbenem Grund bis hinzu dunkelrot (rotmerle). Auf den ersten Blick gewiss ganz interessant, wäre da nicht der verhängnisvolle Zusammenhang mit durch diese Marmorierung bedingten schweren bis schwersten Defekten. Schwerhörigkeit, Taubheit und Gleichgewichtsprobleme wären hier einmal stellvertretend zu benennen. Es ist dem unbedarften Hundehalter meist nicht bewusst, aber die Haltung eines taub geborenen Hundes ist nur unter Bedingungen möglich, die man nicht mehr als artgerecht bezeichnen kann. „Erziehung" im eigentlichen Verständnis ist praktisch nicht möglich, außerhalb des direkten Sichtkontaktes hat man keinerlei Einfluss auf einen betroffenen Hund. Laufen ohne Leine, Herbeirufen, akustische Warnung vor Gefahren, all das ist nicht mehr möglich. Auch zum Ein- und Zuordnen der gewohnten Tagesabläufe spielt das Gehör für den Hund eine wichtige Rolle. Das Merle-Gen vererbt sich dominant. Damit ein Merlehund entstehen kann bedarf es entweder eines Merle-Elterntieres oder einer Mutation des Genbestandes. Da die Rasse seit tausenden von Jahren keine Merles erbracht hat, ergibt sich daraus, dass die Genlage am betreffenden Genort so stabil ist, dass er nicht mutiert. Somit konnte das Merlegen nur über Einkreuzung eines Merletieres anderer Rasse in die Chihuahuabestände gelangen. Natürlich (!) tauchte der erste Merle-Chihuahua in Amerika auf. Aber auch dort -nicht in den AKC (American Kennel Club) kontrollierten Beständen sondern bei „wilden" Züchtern/Zuchtverbänden. Nach einigen Generationen Zucht und mit einem glaubhaften Tod des verursachenden Vorfahren ließ man dann die Nachkommen ordnungsgemäß registrieren, und nun konnte man sich an die Kommerzialisierung mit „legalen Papieren" machen. Man berief sich auf die Formulierung im Standard: „alle Farben und Farbkombinationen sind erlaubt". Zum ersten sind damit selbstverständlich nur die Farben gemeint, die die Rasse aus sich selbst herausbilden kann (der Standard beschreibt Rasse-Chihuahuas, keine Mischlinge), zum anderen ist Merle überhaupt keine FARBE, sondern eine Zeichnung, bzw. ein Muster. Insofern greift diese Argumentation schon einmal gar nicht. Und eben WEIL beim Chihuahua alle Farben erlaubt sind, ergibt sich für die Zucht daraus die Gefahr, dass man das Merle-Gen züchterisch nicht kontrollieren kann. Bei allen Rassen, bei denen Merle erlaubt ist, ist die Merlezeichnung eindeutig zu erkennen, weil nur Farben zugelassen sind, auf denen das Muster sichtbar wird. Dies ist beim Chihuahua nicht der Fall. Insbesondere bei sehr hellen Farben ist ein Merle oder gar Weißmerle (Nachkommen aus einer verbotenen Anpaarung zweier Merles mit dem Genstatus MM) nicht zu erkennen. Aus diesem Grund haben die drei rassevertretenden Clubs innerhalb des VDH auf meine Initiative hin beschlossen, dass Merle-Chihuahuas Zuchtverbot erhalten.
Stimmt so nicht, es gibt noch die kryptischen Merleträger, die keine Merle-Zeichnung hervorbringen, dennoch aber merle-gezeichnete Nachkommen haben können und bei der Verpaarung wie ein Merle-Tier behandelt werden müssen.Bei allen Rassen, bei denen Merle erlaubt ist, ist die Merlezeichnung eindeutig zu erkennen, weil nur Farben zugelassen sind, auf denen das Muster sichtbar wird...
Es ging hier um die Merle Farbe und nicht um "was ist eine gute Zucht" und "was nicht" denke es ist uns allen klar dass man bei der Auswahl seines zukünftigen Welpen nicht "nur" nach dem FCI Label geht!!Susanne & Bailey hat geschrieben:Für mich macht eine gute Zucht mehr aus als der FCI-Standart.
glg Susanne
Hallo Susanne.Susanne & Bailey hat geschrieben:.....
Mir ist auch aufgefallen das viele Merle-Hunde mehr Gewicht haben als es der Standart vorgibt, vielleicht liegt
das aber auch daran das die welche wir kennen gar keine FCI-Papiere haben? Also die Vorfahren sowieso
nicht mehr nach FCI-Standart gezüchtet wurden?
......
Bailey ist für mich vollkommen wie er ist dennoch wäre es verantwortungslos mit ihm zu züchten da
er gerade mal 1.5 kg auf die Waage bringt, das war mit ein Grund warum er kastriert wurde.
glg Susanne
Gaaaby...frag mich doch einfach... ich hätte gerne nen weissen Chi mit braunen Punkten (einen DalmaChi) irgendwann gibt es das sicher - aber dann darf ich mich nicht wundern, dass er eben 5 kg wiegt und keine 3. (war übrigends nicht Ernst gemeint - ich bevorzuge das was ich habe)
Das Ausschliessen der Farbvariante Merle aus gesundheitlichen Gründen kann ich ja noch in einem gewissen Rahmen nachvollziehen. Aber zu sagen Merle Tiere sind generell nicht typvoll und daher für einen Ausschluss zu plädieren, das halte ich für extrem fragwürdig.Tschigi hat geschrieben:Die Farbgebung bei Merle Hunden ist ja das eine, aber mir ist wirklich schon zu oft aufgefallen dass Merle-Chis ziemlich selten bis NIE typvoll sind nach dem Standard des FCI.
Meist sind sie zu gross (Stockmass und Gewicht) sie sind sehr hochbeinig und/oder schlaksig dürr... so einen wirklich typvollen Merle habe ich erst einen gesehen, der ist LH und kann dadurch seinen Körper auch etwas mehr kaschieren! ;-)
Das ist mir vorallem bei den Blue-Merles aufgefallen. Wie gesagt, ich kenne einige, aber die meisten sind wirklich nicht typvoll!! Und das ist für mich mit ein Grund mehr weshalb ich da die Entscheidung des FCI befürworte dass diese Farbe seit der überarbeiteten Herausgabe des Chihuahua Rasse Standards als Fehler gilt!
Und jetzt sag noch einmal wer es gibt keine Typvolle Merle-Tiere.
Das stimmt das ist Pähkinän Merlissimo der ist klasse, irgendwo müsst ich auch Fotos von ihn haben,aber die darf ich denk eh nicht einstellen weil ich sie nicht selbst gemacht habe.LC-S hat geschrieben: Zum Thema typisch - ich kenne in den letzten Jahren auch nur einen einzigen der wirklich sehr schön war, und das war einer der ersten, ein LH. Von wem der war weis ich auch nicht mehr aber er hieß Merlissimo, die jenigen die schon länger dabei sind werden sich bestimmt erinnern.
Naja, dass kann ja nun bei jeder Rasse passieren, egal ob dort Merle vorkommt, oder nicht.Maya hat geschrieben:Ich kenne Züchter, denen passiert immer mal wieder ein Maleur (ohne Wertung) wir sind Menschen,Hunde werden gedeckt obwohl sie eigendlich Pause einlegen sollten........ob Merle oder nicht.....auf der Straße bei nicht Züchtern passieren Deckunfälle.....
eumeline hat geschrieben:Hallo,
wer im Verein züchtet muss auch einen Sachkundenachweis und der Erlaubnis laut §11 Tierschutzgesetz vorlegen können, soviel ich informiert bin ist das mittlerweile bei fast allen Pflicht.
Nein, das ist eine Farbe. Eigentlich eine Farbaufhellung, dh. blue-merle ist eine stellenweise Aufhellung von schwarz und schoko-merle eine ebensolche von braun.Xalli hat geschrieben:Hey,
ihr redet alle von Merle als Farbe.. ich dachte, es sei ein Muster?