Info - Patella Luxation
Verfasst: 2. Januar 2012 14:18
Auf Wunsch nochmals ein zusammenfassender Beitrag zu PL, der aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit hat . Ich habe mich aber bemüht, die wichtigsten Aspekte zusammenzutragen .Hier soll nicht eine ernsthaftes Thema verharmlost oder abgewiegelt werden , es soll aber schon einer schnell aufkommenden persönlichen PL - Furcht oder Hysterie entgegenwirken (Pers. Anmerkung: auch ich habe dieses Phänomen schon erlebt bei Diagnostik - totale Verzweiflung, die betroffenen kleine Hündin springt mit 4 Lebensjahren aber noch immer schmerzfrei mit PL 3 + 4 herum : erwartbar sind aber Arthrose oder Gehprobleme im hohen Alter ) Das Thema PL habe ich u.a. auch als Abhandlungsthema in der Zuchtwartausbildung gehabt .
Beginnen möchte ich mal so: Die Patella Luxation wird häufig sehr stark überbewertet bei TÄ , die OPs sind teuer - und oft nicht die Situation tatsächlich verbessernd .Eine zweite oder gar 3 . OP schließt sich nicht selten an. Genaue Diagnostik und Ursachenfindung sind ausschlaggebend für das Handeln des Hunde - Halters .
Erst mal muss man mal nach dem Grund schauen, warum PL auftritt , welcher Grad (1-4) und selbstkritisch prüfen, ob man vielleicht unbewusst dazu beigetragen hat - und etwas verändern kann für das andere Beinchen, welches noch i.O. ist (beispielsweise in Sachen Ernährung , Sprungverhalten des Hundes) . .
Es gibt eine erblich bedingte >>>>und eine erworbene PL >>>> - und auch eine sog. Junghund-Patella- Luxation, von der aber Nicht - Züchter oft gar keine kenntnis haben.
"Ursache ist bei unserer Rasse am häufigsten der Zwergenwuchs an sich , dass es bei (fast allen ) Kleinstrassen so gehäuft auftritt, denn die Rollkämme , in denen die Kniescheibe läuft, sind bei Kleinstrassen oft abgeflacht durch den Zwergwuchs"...Patella Luxation, kurz PL - rutscht die Kniescheibe leicht über das abgeflachte Stück Rollkamm nach innen oder aussen((lateral/medial).
Durch das vergleichsweise geringe Gewicht der Kleinstrassen ist das Schmerzempfinden ein Anderes, als bei der sog. Großrasse, da deutlich mehr Kg auf die Gelenke „wirken“. Man sollte wirklich verantwortungsbewusst prüfen und auch eine Spezialisten Meinung einholen, ob eine OP die Situation des Hundes auch verbessern würde.
"PL kann in jedem Lebensalter und spontan noch auftreten, es sind polygene Erbgänge - heißt, selbst wenn die Eltern – Großeltern nachweislich PL frei sind, kann es aus Vorgenerationen wieder "durchbrechen" . Persönlichen Einschätzungen nach, tritt es bei 70 % der Rasse innerhalb des Lebens in irgendeiner Form auf. Auch alle anderen Kleinrassen sind, wie gesagt, häufiger betroffen, als Großrassen . Der Grund dafür liegt (m.E.) nach einfach in dem Zwergenwuchs und den viel zu kleinen Gelenken. Die Bestimmungen zur Zuchthygiene sind bei den Vereinen sehr unterschiedlich, beim Chihuahua darf oft (persönliche Anmerkung: „leider „ ) mit PL 1 noch gezüchtet werden , beim Yorkie und beim Zwergspitz sogar noch mit PL 2."
Erst in den letzten 3 Jahren wurden in sehr vielen Vereinen jedoch die Zuchtbestimmungen in 0/0 abgewandelt .
Die betroffenen Hunde sind nicht automatisch "schwerkrank" und haben damit auch nicht automatisch schwerste Geh-Probleme. Ganz im Gegenteil, oft bemerkt es der Halter gar nicht, weil keine Veränderung am Laufverghalten eintritt. Allerdings gibt es Tierärzte, die solche milden Formen auch schon operieren wollen. Davon ist häufig abzuraten, v.a. im Junghundalter, da die spontan auftretende Junghundpatella oft in den Lebensmonaten 9 - 15 auftritt und danach wieder verschwindet, sobald der Knochenbau wirklich ausgereift und der Hund ausgewachsen ist ..... (>Zusammenfassung der Erfahrungen aus einem Züchterforum)
Auch bei PL 3 und PL 4 muss nicht zwangsläufig immer gleich operiert werden – es ist abhängig vom Schmerzempfinden des Hundes und wie er es äußert. Hochgezogene Beinchen beim Laufen deuten natürlich auf Schmerzen hin und verursachen eine Fehlhaltung, was zu weiteren Problemen im Gebäude des Hundes führen wird. Haben die Hunde damit keine großen Beschwerden....", ist eine OP meist eher destruktiv, da sich nach der OP Muskelrückgang in den Hintergliedmaßen durch Schonung bildet und die Muskeln entsprechend wieder aufgebaut werden müssen.
Meist entstehen die schwereren Fälle (Grade 3 und 4 ) durch Unfälle oder durch genetisch vererbte Achsenabweichungen in den Hintergliedmaßen etc. (X Achsen / O - Beine - oder bei kuhhessigem Stand bzw. / oder Fassbeinigkeit ) bedeuten fast automatisch PL, da die Kniescheibe nicht in der vorgesehenen Rollfurche laufen k a n n…)
Haben die Hunde deutliche Beschwerden - oder treten nicht mehr 4 – beinig auf und eine Grünlipp - Muschel - Kur hat nicht geholfen , ist klar, der Hund muss operiert werden.
Der wohl fatalste Grund trifft oft völlig unerwartet den sorgsamen Züchter, der seine Mutterhündin aufgrund eines Ungleichverhältnisses von Phosphor – Calcium – Verhältnis in der Säugephase der Welpen mit Calcium unterstützt hat oder unterstützen musste, um Eklampsie vorzubeugen (kann zB bei einer Mutterhündin auftreten , die körperlich eher zierlich ist, aber 5 große Welpen zu säugen hat , um ein Beispiel zu nennen) . Nach neueren Erkenntnissen liegt ein Calcium Anteil in den Knochen der Welpen vor, der eher schädlich, denn nützlich ist. Der wachsende Welpe ist den hohen Level des Calciums „gewohnt“, welcher nach Abgabe des Welpen aber nicht weiter „verabreicht“ wird , wenn keine Präparate wie Nutrical oder Bierhefe zugegeben werden und der Mineralhaushalt holt sich das fehlende Calcium nun in Folge aus den Knochen des Welpen … Folge leider hin und wieder erworbene - nicht genetisch vererbte - PL beim Welpen . Ergebnis einer langen Diskussion mit einem TA , der seine Doktorarbeit zum Calcium-Phosphorgehalt und Basenhaushalt der Mutterhündin geschrieben hat. Einzige Alternative für den Züchter: in Folge den Spiegel der Blutwerte der Mutterhündin messen , um mit Calcium richtig zu unterstützen, aber nicht überzudosieren .
Eine sehr gute Abhandlung im Netz zu PL :
Quelle: http://www.chihuahualove.de/html/patellaluxation.html
ZUR JUNGHUND-PATELLA- LUXATION (ich finde es lesenswert ! ) :
es handelt sich hier um eine KOPIE - siehe Quelle unten stehend:
als Zuchtwart für Eurasier habe ich auch ab und zu mit der sogenannten Jugend-Patella-Luxation zu tun.
Untenstehendes habe ich aus meinen Unterlagen kopiert.
Wichtig:
solange der Hund noch im Wachstum ist, sollte möglichst von einem operativen Eingriff Abstand genommen werden. Ein guter Tierarzt ist in der Lage, in schlimmen Fällen den Hund bis dahin medikamentös zu betreuen. Aber das sstellt dann wirklich einen Ausnahmefall dar.!In der Regel heilt eine Jugend-Pl oft spontan aus.
Grundsätzliches:
Erkrankungen von Knochen, Sehnen, Bändern, Gelenken und Muskeln an den Gliedmaßen, der Wirbelsäule und im Kopfbereich kommen bei allen Hunderassen und in allen Altersstufen häufig vor.
Meist handelt es sich um Verstauchungen oder Verrenkungen bestimmter Gelenke mit ihrem Band- und Sehnenapparat ( im Formenkreis der sogenannten Wachstumsstörungen im Junghund- Alter ist uns bei dispositionierten Eurasiern die Jugend- Patella- Luxation bekannt – mehr darüber siehe unten).
Daneben unterscheidet man Erkrankungen der Muskeln, der Wirbelsäule, Dystrophien (Störungen im Knochenstoffwechsel), besonders bei jungen Hunden Frakturen (Knochenbrüche)
und Bewegungsstörungen durch Arthrosen, d.h. degenerative Gelenkveränderungen, die als Abnutzungserscheinungen oder Überbelastung besonders bei alten Tieren auftreten.
Die (Jugend) - Patella Luxation (Verrenkungen der Kniescheiben):
Verstauchungen und Verrenkungen entstehen durch Überdehnung der Bänder und Sehnen im Bereich des Kniegelenkes.
1. Wenn sie hervorgerufen werden durch falsches Aufkommen nach einem Sprung, Springen aus großer Höhe, nach einer plötzlichen Drehbewegung und Richtungsänderung aus dem Lauf (z.B. wegen eines anderen Hundes, eines Pfiffes oder Geräusches) sind sie in der Regel traumatischer Natur (stumpfe Einwirkung aufgrund einer „falschen“ Bewegung, meist ein „Unfall“).Im Wachstum befindliche Hunde sind aufgrund ihrer erhöhten Aktivität häufiger davon betroffen als ältere Hunde.
2. Bei dispositionierten Hunden kennen wir den Begriff der Jugend-Patella-Luxation aufgrund von wachstumsbedingten Störungen (=nicht unfall- sondern eher anlagebedingt- evtl. vererbt? -).
Ursächlich kommen dafür u.a. Schwächen im Band- und Sehnenapparat sowie eine ungenügende Ausprägung der Laufrinne der Kniescheibe in Frage.
Symptomatik zu 1.und 2.:
Hat der Hund gelegen und steht auf, so scheinen die ersten Schritte schmerzhaft zu sein. Das betroffenen Bein wird kaum belastet. Dann läuft sich der Hund ein, belastetet die Gliedmaßen im Gehen und läuft dann fast lahmheitsfrei. Nur beim Springen oder bei längerer Bewegung wird das Bein wieder geschont.
Manche Hunde erwecken gar den Eindruck, als sei ihre Lahmheit simuliert: Sehen sie einen anderen Hund oder sonst etwas Interessantes, so rennen oder springen sie scheinbar ohne jeden Schmerz, auch über Hindernisse.
Kommen sie zum Besitzer zurück, so ist der Schmerz plötzlich wieder ganz stark und sie laufen lahm.
Auch können die Hunde plötzlich im Lauf verharren, ihre Beine anheben, sie ausstrecken, so, als wollten sie es wieder „einrenken“, um dann- meist völlig normal- weiterzulaufen.
Manchmal hilft das „Hinsetzen“ der Hunde, um das „Einrenken“ zu ermöglichen.
Die Kniescheibe ist entweder durch traumatische Verletzung oder durch Bänderschwäche und/oder ungenügender Ausprägung der Gleitrinne aus der Führung„gesprungen“ und ermöglicht so diese Ausfallerscheinung. In schweren Fällen können diese „Ausfaller“ mehrmals täglich vorkommen.
Sind die Hunde dabei in der Lage, sich selbst durch „Einrenken“ zu helfen, spricht man in der Regel von einem „leichteren“ Luxationgrad (Grad 1-2).
Ursachenfindung:
1.) Ist die Ursache verletzungsbedingt, kann durch körperliche Schonung sowie den unten beschriebenen Einsatz von Homöopathika (hier: Rhus toxicodendron) Linderung bis zur kompletten Ausheilung erreicht werden. Eine genaue Diagnose wird aber vorausgesetzt.
2.) Wann muss man von einer anlagebedingten Schwäche ausgehen ? - die Ausfallerscheinungen ziehen sich über einen Zeitraum von mehreren Wochen - sie beginnen häufig im Alter von 6 - 7 Monaten und verschwinden dann ( bei leichter Schwäche) „wie von selbst“ zum Ende der Wachstumszeit (12 Monate) - das andere Kniegelenk ist häufig ebenfalls „schwach“
- bei der späteren„großen Gesundheitsuntersuchung“ im Alter von 18 Monaten ist häufig ein anhaltender leichter Luxationsgrad (Grad 1-2) festzustellen, ohne dass die Hunde Beschwerden haben
- liegt allerdings eine größere anlagebedingte Schwäche vor,
- (Grad 3-4) und hat der Hund über das Ende der Wachstumszeit hinaus noch starke Beschwerden, hilft meistens nur eine Operation.Maßnahmen / Hilfe:
1.Homöopathischer Natur:
Wie kann „Rhus toxicodendron“ bei den sogenannten „losen Kniescheiben“ helfen?
Rhus toxicodendron (= Giftsumach) ist ein aus Nordamerika stammender Strauch.
Er enthält eines der wichtigsten sogenannten „Bändermittel“ in der Homöopathie.
Dieses führt nicht nur zur Abheilung der überdehnten Bänder und damit zum Verschwinden der Schmerzhaftigkeit und Lahmheit, sondern vor allem auch zur Kräftigung des gesamten Bandapparates.
Hierin liegt der große Vorteil der homöopathischen Arzneimittel gegenüber den sonst üblichen Spritzen oder Tabletten gegen Schmerzen:
Es wird nicht einfach der Schmerz eingedämpft, sondern es kommt zu einer echten Ausheilung der überdehnten Fasern, der Bänder und Sehnen.
Die zu beobachtende Anfälligkeit eines Gelenkes nach einer Luxation wird deutlich gemindert. Nimmt man den Tieren den Schmerz, so belasten diese die Gliedmaßen vollständig.
Festigkeit und Stabilität können aber noch gar nicht wiederhergestellt sein. Bei einer ungeschickten Bewegung, beim Sprung oder Treten in eine Bodenunebenheit kommt es dann erneut zur Luxation und entsprechender Lahmheit mit Schmerzen.
Bei homöopathischer Therapie kommen diese Fälle äußerst selten vor.
Rhus toxicodendron ist aber nicht nur ein Mittel für frische Distorsionen, sondern auch für schon länger bestehende Lahmheiten und Ausfälle, wenn die entsprechenden Symptome zu beobachten sind.. Auch immer wiederkehrende Lahmheiten, besonders im Knie, die sich bei Nässe und Kälte verschlimmern, kann man mit Rhus tox. heilen oder lindern.
Da es den gesamten Band- und Sehnenapparat kräftigt, kann man es auch über längere Zeit bei Hunden geben, die wiederholt zu Verstauchungen/Luxationen neigen.
Bewegungsprogramm:
In akuten Fällen muss eine körperliche Schonung praktiziert werden, d.h. der Hund sollte angeleint ( um spontane Reaktionen zu vermeiden) und in mäßigem, aber gleichmäßigem Tempo bewegt werden!!!
Spielereien und Toben mit anderen Hunden muss (LEIDER) für die akute Situation untersagt werden, die strapazierten und überdehnten Bänder müssen Zeit haben, sich zurückzubilden.
Trotzdem ist die Wichtigkeit des Muskelaufbaus (mäßig, aber regelmäßig) zu unterstreichen, da die Muskeln im optimalen Zustand das anfällige Kniegelenk unterstützen.
Nahrungsergänzungsmittel:
Über Nahrungsergänzungsmittel kann eine weitere Verbesserung der Stabilität im Bewegungsablauf erreicht werden.
Diese Mittel helfen den Gelenken, in dem sie die schützende Knorpelschicht elastisch erhalten.
Quelle: Beitrag von Eurasbibs in
http://www.gesundehunde.com/forum/showt ... hp?t=67900
Beginnen möchte ich mal so: Die Patella Luxation wird häufig sehr stark überbewertet bei TÄ , die OPs sind teuer - und oft nicht die Situation tatsächlich verbessernd .Eine zweite oder gar 3 . OP schließt sich nicht selten an. Genaue Diagnostik und Ursachenfindung sind ausschlaggebend für das Handeln des Hunde - Halters .
Erst mal muss man mal nach dem Grund schauen, warum PL auftritt , welcher Grad (1-4) und selbstkritisch prüfen, ob man vielleicht unbewusst dazu beigetragen hat - und etwas verändern kann für das andere Beinchen, welches noch i.O. ist (beispielsweise in Sachen Ernährung , Sprungverhalten des Hundes) . .
Es gibt eine erblich bedingte >>>>und eine erworbene PL >>>> - und auch eine sog. Junghund-Patella- Luxation, von der aber Nicht - Züchter oft gar keine kenntnis haben.
"Ursache ist bei unserer Rasse am häufigsten der Zwergenwuchs an sich , dass es bei (fast allen ) Kleinstrassen so gehäuft auftritt, denn die Rollkämme , in denen die Kniescheibe läuft, sind bei Kleinstrassen oft abgeflacht durch den Zwergwuchs"...Patella Luxation, kurz PL - rutscht die Kniescheibe leicht über das abgeflachte Stück Rollkamm nach innen oder aussen((lateral/medial).
Durch das vergleichsweise geringe Gewicht der Kleinstrassen ist das Schmerzempfinden ein Anderes, als bei der sog. Großrasse, da deutlich mehr Kg auf die Gelenke „wirken“. Man sollte wirklich verantwortungsbewusst prüfen und auch eine Spezialisten Meinung einholen, ob eine OP die Situation des Hundes auch verbessern würde.
"PL kann in jedem Lebensalter und spontan noch auftreten, es sind polygene Erbgänge - heißt, selbst wenn die Eltern – Großeltern nachweislich PL frei sind, kann es aus Vorgenerationen wieder "durchbrechen" . Persönlichen Einschätzungen nach, tritt es bei 70 % der Rasse innerhalb des Lebens in irgendeiner Form auf. Auch alle anderen Kleinrassen sind, wie gesagt, häufiger betroffen, als Großrassen . Der Grund dafür liegt (m.E.) nach einfach in dem Zwergenwuchs und den viel zu kleinen Gelenken. Die Bestimmungen zur Zuchthygiene sind bei den Vereinen sehr unterschiedlich, beim Chihuahua darf oft (persönliche Anmerkung: „leider „ ) mit PL 1 noch gezüchtet werden , beim Yorkie und beim Zwergspitz sogar noch mit PL 2."
Erst in den letzten 3 Jahren wurden in sehr vielen Vereinen jedoch die Zuchtbestimmungen in 0/0 abgewandelt .
Die betroffenen Hunde sind nicht automatisch "schwerkrank" und haben damit auch nicht automatisch schwerste Geh-Probleme. Ganz im Gegenteil, oft bemerkt es der Halter gar nicht, weil keine Veränderung am Laufverghalten eintritt. Allerdings gibt es Tierärzte, die solche milden Formen auch schon operieren wollen. Davon ist häufig abzuraten, v.a. im Junghundalter, da die spontan auftretende Junghundpatella oft in den Lebensmonaten 9 - 15 auftritt und danach wieder verschwindet, sobald der Knochenbau wirklich ausgereift und der Hund ausgewachsen ist ..... (>Zusammenfassung der Erfahrungen aus einem Züchterforum)
Auch bei PL 3 und PL 4 muss nicht zwangsläufig immer gleich operiert werden – es ist abhängig vom Schmerzempfinden des Hundes und wie er es äußert. Hochgezogene Beinchen beim Laufen deuten natürlich auf Schmerzen hin und verursachen eine Fehlhaltung, was zu weiteren Problemen im Gebäude des Hundes führen wird. Haben die Hunde damit keine großen Beschwerden....", ist eine OP meist eher destruktiv, da sich nach der OP Muskelrückgang in den Hintergliedmaßen durch Schonung bildet und die Muskeln entsprechend wieder aufgebaut werden müssen.
Meist entstehen die schwereren Fälle (Grade 3 und 4 ) durch Unfälle oder durch genetisch vererbte Achsenabweichungen in den Hintergliedmaßen etc. (X Achsen / O - Beine - oder bei kuhhessigem Stand bzw. / oder Fassbeinigkeit ) bedeuten fast automatisch PL, da die Kniescheibe nicht in der vorgesehenen Rollfurche laufen k a n n…)
Haben die Hunde deutliche Beschwerden - oder treten nicht mehr 4 – beinig auf und eine Grünlipp - Muschel - Kur hat nicht geholfen , ist klar, der Hund muss operiert werden.
Der wohl fatalste Grund trifft oft völlig unerwartet den sorgsamen Züchter, der seine Mutterhündin aufgrund eines Ungleichverhältnisses von Phosphor – Calcium – Verhältnis in der Säugephase der Welpen mit Calcium unterstützt hat oder unterstützen musste, um Eklampsie vorzubeugen (kann zB bei einer Mutterhündin auftreten , die körperlich eher zierlich ist, aber 5 große Welpen zu säugen hat , um ein Beispiel zu nennen) . Nach neueren Erkenntnissen liegt ein Calcium Anteil in den Knochen der Welpen vor, der eher schädlich, denn nützlich ist. Der wachsende Welpe ist den hohen Level des Calciums „gewohnt“, welcher nach Abgabe des Welpen aber nicht weiter „verabreicht“ wird , wenn keine Präparate wie Nutrical oder Bierhefe zugegeben werden und der Mineralhaushalt holt sich das fehlende Calcium nun in Folge aus den Knochen des Welpen … Folge leider hin und wieder erworbene - nicht genetisch vererbte - PL beim Welpen . Ergebnis einer langen Diskussion mit einem TA , der seine Doktorarbeit zum Calcium-Phosphorgehalt und Basenhaushalt der Mutterhündin geschrieben hat. Einzige Alternative für den Züchter: in Folge den Spiegel der Blutwerte der Mutterhündin messen , um mit Calcium richtig zu unterstützen, aber nicht überzudosieren .
Eine sehr gute Abhandlung im Netz zu PL :
Quelle: http://www.chihuahualove.de/html/patellaluxation.html
ZUR JUNGHUND-PATELLA- LUXATION (ich finde es lesenswert ! ) :
es handelt sich hier um eine KOPIE - siehe Quelle unten stehend:
als Zuchtwart für Eurasier habe ich auch ab und zu mit der sogenannten Jugend-Patella-Luxation zu tun.
Untenstehendes habe ich aus meinen Unterlagen kopiert.
Wichtig:
solange der Hund noch im Wachstum ist, sollte möglichst von einem operativen Eingriff Abstand genommen werden. Ein guter Tierarzt ist in der Lage, in schlimmen Fällen den Hund bis dahin medikamentös zu betreuen. Aber das sstellt dann wirklich einen Ausnahmefall dar.!In der Regel heilt eine Jugend-Pl oft spontan aus.
Grundsätzliches:
Erkrankungen von Knochen, Sehnen, Bändern, Gelenken und Muskeln an den Gliedmaßen, der Wirbelsäule und im Kopfbereich kommen bei allen Hunderassen und in allen Altersstufen häufig vor.
Meist handelt es sich um Verstauchungen oder Verrenkungen bestimmter Gelenke mit ihrem Band- und Sehnenapparat ( im Formenkreis der sogenannten Wachstumsstörungen im Junghund- Alter ist uns bei dispositionierten Eurasiern die Jugend- Patella- Luxation bekannt – mehr darüber siehe unten).
Daneben unterscheidet man Erkrankungen der Muskeln, der Wirbelsäule, Dystrophien (Störungen im Knochenstoffwechsel), besonders bei jungen Hunden Frakturen (Knochenbrüche)
und Bewegungsstörungen durch Arthrosen, d.h. degenerative Gelenkveränderungen, die als Abnutzungserscheinungen oder Überbelastung besonders bei alten Tieren auftreten.
Die (Jugend) - Patella Luxation (Verrenkungen der Kniescheiben):
Verstauchungen und Verrenkungen entstehen durch Überdehnung der Bänder und Sehnen im Bereich des Kniegelenkes.
1. Wenn sie hervorgerufen werden durch falsches Aufkommen nach einem Sprung, Springen aus großer Höhe, nach einer plötzlichen Drehbewegung und Richtungsänderung aus dem Lauf (z.B. wegen eines anderen Hundes, eines Pfiffes oder Geräusches) sind sie in der Regel traumatischer Natur (stumpfe Einwirkung aufgrund einer „falschen“ Bewegung, meist ein „Unfall“).Im Wachstum befindliche Hunde sind aufgrund ihrer erhöhten Aktivität häufiger davon betroffen als ältere Hunde.
2. Bei dispositionierten Hunden kennen wir den Begriff der Jugend-Patella-Luxation aufgrund von wachstumsbedingten Störungen (=nicht unfall- sondern eher anlagebedingt- evtl. vererbt? -).
Ursächlich kommen dafür u.a. Schwächen im Band- und Sehnenapparat sowie eine ungenügende Ausprägung der Laufrinne der Kniescheibe in Frage.
Symptomatik zu 1.und 2.:
Hat der Hund gelegen und steht auf, so scheinen die ersten Schritte schmerzhaft zu sein. Das betroffenen Bein wird kaum belastet. Dann läuft sich der Hund ein, belastetet die Gliedmaßen im Gehen und läuft dann fast lahmheitsfrei. Nur beim Springen oder bei längerer Bewegung wird das Bein wieder geschont.
Manche Hunde erwecken gar den Eindruck, als sei ihre Lahmheit simuliert: Sehen sie einen anderen Hund oder sonst etwas Interessantes, so rennen oder springen sie scheinbar ohne jeden Schmerz, auch über Hindernisse.
Kommen sie zum Besitzer zurück, so ist der Schmerz plötzlich wieder ganz stark und sie laufen lahm.
Auch können die Hunde plötzlich im Lauf verharren, ihre Beine anheben, sie ausstrecken, so, als wollten sie es wieder „einrenken“, um dann- meist völlig normal- weiterzulaufen.
Manchmal hilft das „Hinsetzen“ der Hunde, um das „Einrenken“ zu ermöglichen.
Die Kniescheibe ist entweder durch traumatische Verletzung oder durch Bänderschwäche und/oder ungenügender Ausprägung der Gleitrinne aus der Führung„gesprungen“ und ermöglicht so diese Ausfallerscheinung. In schweren Fällen können diese „Ausfaller“ mehrmals täglich vorkommen.
Sind die Hunde dabei in der Lage, sich selbst durch „Einrenken“ zu helfen, spricht man in der Regel von einem „leichteren“ Luxationgrad (Grad 1-2).
Ursachenfindung:
1.) Ist die Ursache verletzungsbedingt, kann durch körperliche Schonung sowie den unten beschriebenen Einsatz von Homöopathika (hier: Rhus toxicodendron) Linderung bis zur kompletten Ausheilung erreicht werden. Eine genaue Diagnose wird aber vorausgesetzt.
2.) Wann muss man von einer anlagebedingten Schwäche ausgehen ? - die Ausfallerscheinungen ziehen sich über einen Zeitraum von mehreren Wochen - sie beginnen häufig im Alter von 6 - 7 Monaten und verschwinden dann ( bei leichter Schwäche) „wie von selbst“ zum Ende der Wachstumszeit (12 Monate) - das andere Kniegelenk ist häufig ebenfalls „schwach“
- bei der späteren„großen Gesundheitsuntersuchung“ im Alter von 18 Monaten ist häufig ein anhaltender leichter Luxationsgrad (Grad 1-2) festzustellen, ohne dass die Hunde Beschwerden haben
- liegt allerdings eine größere anlagebedingte Schwäche vor,
- (Grad 3-4) und hat der Hund über das Ende der Wachstumszeit hinaus noch starke Beschwerden, hilft meistens nur eine Operation.Maßnahmen / Hilfe:
1.Homöopathischer Natur:
Wie kann „Rhus toxicodendron“ bei den sogenannten „losen Kniescheiben“ helfen?
Rhus toxicodendron (= Giftsumach) ist ein aus Nordamerika stammender Strauch.
Er enthält eines der wichtigsten sogenannten „Bändermittel“ in der Homöopathie.
Dieses führt nicht nur zur Abheilung der überdehnten Bänder und damit zum Verschwinden der Schmerzhaftigkeit und Lahmheit, sondern vor allem auch zur Kräftigung des gesamten Bandapparates.
Hierin liegt der große Vorteil der homöopathischen Arzneimittel gegenüber den sonst üblichen Spritzen oder Tabletten gegen Schmerzen:
Es wird nicht einfach der Schmerz eingedämpft, sondern es kommt zu einer echten Ausheilung der überdehnten Fasern, der Bänder und Sehnen.
Die zu beobachtende Anfälligkeit eines Gelenkes nach einer Luxation wird deutlich gemindert. Nimmt man den Tieren den Schmerz, so belasten diese die Gliedmaßen vollständig.
Festigkeit und Stabilität können aber noch gar nicht wiederhergestellt sein. Bei einer ungeschickten Bewegung, beim Sprung oder Treten in eine Bodenunebenheit kommt es dann erneut zur Luxation und entsprechender Lahmheit mit Schmerzen.
Bei homöopathischer Therapie kommen diese Fälle äußerst selten vor.
Rhus toxicodendron ist aber nicht nur ein Mittel für frische Distorsionen, sondern auch für schon länger bestehende Lahmheiten und Ausfälle, wenn die entsprechenden Symptome zu beobachten sind.. Auch immer wiederkehrende Lahmheiten, besonders im Knie, die sich bei Nässe und Kälte verschlimmern, kann man mit Rhus tox. heilen oder lindern.
Da es den gesamten Band- und Sehnenapparat kräftigt, kann man es auch über längere Zeit bei Hunden geben, die wiederholt zu Verstauchungen/Luxationen neigen.
Bewegungsprogramm:
In akuten Fällen muss eine körperliche Schonung praktiziert werden, d.h. der Hund sollte angeleint ( um spontane Reaktionen zu vermeiden) und in mäßigem, aber gleichmäßigem Tempo bewegt werden!!!
Spielereien und Toben mit anderen Hunden muss (LEIDER) für die akute Situation untersagt werden, die strapazierten und überdehnten Bänder müssen Zeit haben, sich zurückzubilden.
Trotzdem ist die Wichtigkeit des Muskelaufbaus (mäßig, aber regelmäßig) zu unterstreichen, da die Muskeln im optimalen Zustand das anfällige Kniegelenk unterstützen.
Nahrungsergänzungsmittel:
Über Nahrungsergänzungsmittel kann eine weitere Verbesserung der Stabilität im Bewegungsablauf erreicht werden.
Diese Mittel helfen den Gelenken, in dem sie die schützende Knorpelschicht elastisch erhalten.
Quelle: Beitrag von Eurasbibs in
http://www.gesundehunde.com/forum/showt ... hp?t=67900