Babesiose gibt es auch bei uns!
Verfasst: 31. Oktober 2008 13:23
Hallo,
wie einige von Euch ja wissen, kommt Maja aus Spanien.
Deshalb lasse ich regelmäßig ein großes Blutbild + Organwerte machen und zusätzlich auf die sogenannten "Mittelmeerkrankheiten" testen.
Im August wurde Maja positiv auf Babesiose getestet, obwohl der vorherige Test im Februar negativ war!
Der Bundesverband praktischer Tieraräzte berichtet, dass im Jahr 2006 834 Fälle bekannt worden, von Hunden die an Babesiose erkrankten, die nachweislich nicht im Ausland waren. Trotz Behandlung verstarb jeder 10 Hund.
Seitdem werden pro Jahr in Deutschland etwa 3000 bis 4000 Fälle bekannt.
Hier ein Link, ein bißchen runter scrollen, dann kommt eine Karte und Ihr könnt gucken, ob es diese Zecken bei Euch schon gibt.
Als ich das Ergebnis per E-Mail vom Labor zugeschickt bekam, hab ich viele Stunden am PC gesessen und recherchiert.
Da Babesiose eine sehr gefährliche Krankheit ist, die es auch bei uns gibt und die sehr oft innerhalb kürzester Zeit tödlich verläuft und leider oft nicht von Tierärtzen erkannt wird, habe ich mich entschlossen, diesen Thread zu eröffnen.
Babesiose wird durch Zecken übertragen.
Mittlerweile gibt es diese Zeckenart auch in Deutschland.
Die Babesien befallen die roten Blutkörperchen und zerstören sie, was bei zu später Erkennung zum Tod führt.
Ein bis drei Wochen nach der Infektion und allgemeinen Symptomen (hohes Fieber, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Gewichtsabnahme, Mattigkeit, Lymphknotenschwellungen, Schwellung von Leber und Milz) ergeben sich aus der Zerstörung der roten Blutkörperchen die typischen Babesiose-Symptome:
Blut im Urin, bräunlicher Urin, blutiger bis rötlich-brauner Kot, Gelbfärbung von Haut und Schleimhäuten. Seltener werden auch Störungen des Bewegungsapparats in Form starker Muskelschmerzen beobachtet, ebenso werden neurologische Auffälligkeiten bis hin zum Krampfanfall beschrieben.
Akute Babesiose
Eine sehr ernst zu nehmende Erkrankung, die möglichst rascher Behandlung bedarf, da sie sonst zum Tod des Tieres führen kann.
Eine akute Babesiose (frisch infiziert) kann ab 3. Tag per Giemsa-Blutausstrich nachgewiesen werden (zu dieser Zeit ist der Antikörpertest NOCH negativ)
Chronische Babesiose
Trotz der Gefährlichkeit dieser Erkrankung für Hunde überstehen einige Tiere die Erkrankung.
Sie tragen dann nur den Erreger in sich, zeigen aber keine Symptome.
Bei einer Chronischen Babesiose lassen sich Antikörper gegen Babesien frühstens 10 Tage nach der Infektion nachweisen.
Bei chronischen Babesiosen ist das Auftreten von Antikörpern häufig der einzige Hinweis auf eine durchgemachte Infektion.
Wichtig!!! Zu dieser Zeit sind die Babesien NICHT mehr im Blutausstrich nachweisbar!
Therapie:
Die Therapie erfolgt mit Carbesia.
Carbesia ist kein in Deutschland zugelassenes Medikament, ist aber DAS Mittel der Wahl und muss erst über eine internationale Apotheke bestellt werden.
Da dies meistens zu lange dauert, hat meine TÄ rumtelefoniert und ist einer Oldenburger Praxis fündig geworden, wo ich das Carbesia abgeholt habe.
Es wird zwei mal im Abstand von 14 Tagen gespritzt.
Da die Injektion sehr schmerzhaft ist, sollte vorher ein Betäubungsmittel gespritzt werden.
Carbesia ist ein Chemotherapeutikum, was im allgemeinen als nebenwirkungsarm gilt.
Auch wenn eine chronische Babesiose vorliegt, sollte sie therapiert werden.
Dies zum einen, um einem späteren Doch-Mal-Ausbruch vorzubeugen,(die Babesien können jederzeit wieder aktiv werden und einen akuten Schub auslösen) zum anderen um die Weitergabe von Babesien via Zecke auf einen anderen Hund auszuschließen.
Behandelt wird mit 0,25ml Carbesia pro 10kg Körpergewicht subkutan (unter die Haut) 2mal im Abstand von 14 Tagen.
Ganz wichtig erscheint mir noch, den Tierarzt darauf hinzuweisen, dass die Dosierung 0,25 ml pro 10kg Körpergewicht ist.
Üblicherweise werden Dosierungen oft pro kg Körpergewicht angegeben und dadurch sind schon Hunde gestorben, weil Carbesia zu hoch dosiert wurde.
Hiernach gelten vorhandene Erreger als eleminiert - eine spätere Neu- bzw. Wiederinfektion ist aber nicht ausgeschlossen.
Maja hatte die chronische Babesiose und bis auf das sie mir etwas matt vorkam, keine Symptome.
Da das Blutbild eher fertig war, als die Test's auf MMK konnte man schon sehen, dass etwas nicht i.O. ist.
Sie hatte erniedrigte Hämatokrit und Hämoglobinwerte.
Ich habe mich entschlossen, von Trüffel 1x jährlich ein großes Blutbild inkl. Organwerte machen lassen, auch wenn er putzmunter ist (wenn er krank sein sollte, natürlich sofort).
Ich finde es wichtig auch mal zu gucken, wie es "im" Hund aussieht, auch wenn "von außen" alles in Ordnung zu sein scheint... Quasi ein Check-Up.
Veränderte Werte, sind immer ein Hinweis darauf, genauer zu gucken.
Da Maja aus dem Süden kommt, lasse ich sie halbjährlich testen, bei ihr kommt dann noch das "Spanien-Profil" dazu, wo geziehlt auf Krankheiten in dieser Region untersucht wird.
Maja hat die beiden Carbesia-Injektionen gut überstanden.
Im Moment bekommt sie noch einen Vitamin-B-Komplex, der die Blutbildung unterstützt.
Hier sind noch ein paar Links.
Allgemeines: Link
Ein Erfahrungsbericht: Link
Zur Zecke: http://www.parasitenfrei.de/de/parasite ... waldzecke/
Liebe Grüße Beate mit Maja & Trüffel
wie einige von Euch ja wissen, kommt Maja aus Spanien.
Deshalb lasse ich regelmäßig ein großes Blutbild + Organwerte machen und zusätzlich auf die sogenannten "Mittelmeerkrankheiten" testen.
Im August wurde Maja positiv auf Babesiose getestet, obwohl der vorherige Test im Februar negativ war!
Der Bundesverband praktischer Tieraräzte berichtet, dass im Jahr 2006 834 Fälle bekannt worden, von Hunden die an Babesiose erkrankten, die nachweislich nicht im Ausland waren. Trotz Behandlung verstarb jeder 10 Hund.
Seitdem werden pro Jahr in Deutschland etwa 3000 bis 4000 Fälle bekannt.
Hier ein Link, ein bißchen runter scrollen, dann kommt eine Karte und Ihr könnt gucken, ob es diese Zecken bei Euch schon gibt.
Als ich das Ergebnis per E-Mail vom Labor zugeschickt bekam, hab ich viele Stunden am PC gesessen und recherchiert.
Da Babesiose eine sehr gefährliche Krankheit ist, die es auch bei uns gibt und die sehr oft innerhalb kürzester Zeit tödlich verläuft und leider oft nicht von Tierärtzen erkannt wird, habe ich mich entschlossen, diesen Thread zu eröffnen.
Babesiose wird durch Zecken übertragen.
Mittlerweile gibt es diese Zeckenart auch in Deutschland.
Die Babesien befallen die roten Blutkörperchen und zerstören sie, was bei zu später Erkennung zum Tod führt.
Ein bis drei Wochen nach der Infektion und allgemeinen Symptomen (hohes Fieber, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Gewichtsabnahme, Mattigkeit, Lymphknotenschwellungen, Schwellung von Leber und Milz) ergeben sich aus der Zerstörung der roten Blutkörperchen die typischen Babesiose-Symptome:
Blut im Urin, bräunlicher Urin, blutiger bis rötlich-brauner Kot, Gelbfärbung von Haut und Schleimhäuten. Seltener werden auch Störungen des Bewegungsapparats in Form starker Muskelschmerzen beobachtet, ebenso werden neurologische Auffälligkeiten bis hin zum Krampfanfall beschrieben.
Akute Babesiose
Eine sehr ernst zu nehmende Erkrankung, die möglichst rascher Behandlung bedarf, da sie sonst zum Tod des Tieres führen kann.
Eine akute Babesiose (frisch infiziert) kann ab 3. Tag per Giemsa-Blutausstrich nachgewiesen werden (zu dieser Zeit ist der Antikörpertest NOCH negativ)
Chronische Babesiose
Trotz der Gefährlichkeit dieser Erkrankung für Hunde überstehen einige Tiere die Erkrankung.
Sie tragen dann nur den Erreger in sich, zeigen aber keine Symptome.
Bei einer Chronischen Babesiose lassen sich Antikörper gegen Babesien frühstens 10 Tage nach der Infektion nachweisen.
Bei chronischen Babesiosen ist das Auftreten von Antikörpern häufig der einzige Hinweis auf eine durchgemachte Infektion.
Wichtig!!! Zu dieser Zeit sind die Babesien NICHT mehr im Blutausstrich nachweisbar!
Therapie:
Die Therapie erfolgt mit Carbesia.
Carbesia ist kein in Deutschland zugelassenes Medikament, ist aber DAS Mittel der Wahl und muss erst über eine internationale Apotheke bestellt werden.
Da dies meistens zu lange dauert, hat meine TÄ rumtelefoniert und ist einer Oldenburger Praxis fündig geworden, wo ich das Carbesia abgeholt habe.
Es wird zwei mal im Abstand von 14 Tagen gespritzt.
Da die Injektion sehr schmerzhaft ist, sollte vorher ein Betäubungsmittel gespritzt werden.
Carbesia ist ein Chemotherapeutikum, was im allgemeinen als nebenwirkungsarm gilt.
Auch wenn eine chronische Babesiose vorliegt, sollte sie therapiert werden.
Dies zum einen, um einem späteren Doch-Mal-Ausbruch vorzubeugen,(die Babesien können jederzeit wieder aktiv werden und einen akuten Schub auslösen) zum anderen um die Weitergabe von Babesien via Zecke auf einen anderen Hund auszuschließen.
Behandelt wird mit 0,25ml Carbesia pro 10kg Körpergewicht subkutan (unter die Haut) 2mal im Abstand von 14 Tagen.
Ganz wichtig erscheint mir noch, den Tierarzt darauf hinzuweisen, dass die Dosierung 0,25 ml pro 10kg Körpergewicht ist.
Üblicherweise werden Dosierungen oft pro kg Körpergewicht angegeben und dadurch sind schon Hunde gestorben, weil Carbesia zu hoch dosiert wurde.
Hiernach gelten vorhandene Erreger als eleminiert - eine spätere Neu- bzw. Wiederinfektion ist aber nicht ausgeschlossen.
Maja hatte die chronische Babesiose und bis auf das sie mir etwas matt vorkam, keine Symptome.
Da das Blutbild eher fertig war, als die Test's auf MMK konnte man schon sehen, dass etwas nicht i.O. ist.
Sie hatte erniedrigte Hämatokrit und Hämoglobinwerte.
Ich habe mich entschlossen, von Trüffel 1x jährlich ein großes Blutbild inkl. Organwerte machen lassen, auch wenn er putzmunter ist (wenn er krank sein sollte, natürlich sofort).
Ich finde es wichtig auch mal zu gucken, wie es "im" Hund aussieht, auch wenn "von außen" alles in Ordnung zu sein scheint... Quasi ein Check-Up.
Veränderte Werte, sind immer ein Hinweis darauf, genauer zu gucken.
Da Maja aus dem Süden kommt, lasse ich sie halbjährlich testen, bei ihr kommt dann noch das "Spanien-Profil" dazu, wo geziehlt auf Krankheiten in dieser Region untersucht wird.
Maja hat die beiden Carbesia-Injektionen gut überstanden.
Im Moment bekommt sie noch einen Vitamin-B-Komplex, der die Blutbildung unterstützt.
Hier sind noch ein paar Links.
Allgemeines: Link
Ein Erfahrungsbericht: Link
Zur Zecke: http://www.parasitenfrei.de/de/parasite ... waldzecke/
Liebe Grüße Beate mit Maja & Trüffel