Weil ich weiß, dass es ein heikles Thema ist und es viele Kritiker dieser Ernährungsform gibt, möchte ich doch etwas ausholen, und hoffe, das ist okay.
Für uns ist es wirklich ein Segen, dass es diese Möglichkeit gibt, ich war am Rande der Verzweiflung. Was haben wir nicht alles probiert, Nassfutter, sogar Trockenfutter, gekocht, gebarft, Allergiefutter. Alles mit der entsprechenden Umstellung und der entsprechenden Ausdauer, denn gleich aufgeben gab’s nicht. Trotzdem, war es immer wieder das gleiche Ergebnis. Nach kürzerer oder längerer Zeit Appetitlosigkeit, Übelkeit, heftiger blutiger DF. Wie oft mussten wir mit Eddie in die TK, da er kein Schmerzmittel verträgt, und er bekam eine Spritze gegen die Schmerzen. Und natürlich gab es im Laufe der über zwei Jahre andauernden Odyssee die entsprechenden Untersuchungen in der TK, aber helfen konnte uns keiner. Wir hatten nur noch die Alternativen Cortison oder OP mit Biopsie des Darms, was aber nicht sicher Erfolg versprechend war.
Am Ende wog Eddie noch knapp 2 kg (vorher 2,4), war so dürr und hatte ein- bis zweimal die Woche diese Schübe. Ich war krank vor Sorge um den kleinen Mann. Und sein Bruder ist ihm mit großen Schritten gefolgt, hatte zwar nicht so schlimme Schübe, aber auch regelmäßig Bauchschmerzen und Durchfall, auch er wurde immer weniger. Die TÄ hatten mir das schon prophezeit, das Leon auch IBD (chronische Darmentzündung entwickeln, es ist vererbbar und die Zwei sind ja Brüder. Bei Leon kam dann noch erschwerend hinzu, dass er nierenschonend ernährt werden sollte, da er eine zu kleine Niere hat und die zweite entlastet werden soll.
Aber nun zur Ernährung. Ich musste auch hier „probieren“, aber schon kurz nach der Umstellung ging es beiden viel besser, die Schübe kamen in längeren Abständen. Ganz langsam bekam ich heraus, was geht und was nicht; ich habe akribisch Tagebuch geführt, um die Reaktionen zu beobachten. Nassfutter ging bei beiden leider nicht, also habe ich selbst gekocht, habe mir bei Vegdog Rat geholt und dort Rezepte bekommen. Dann habe ich die Rationen von einer TÄ (die schon die Barf-Rationen überprüft hat) überprüfen lassen.
Nun sehen die Rationen hier so aus:
Proteinquelle:
100 g Hülsenfrüchte
z. B. Linsen, Erbsen, Bohnen
Bei den Jungs sind es Linsen und Kichererbsen, die beide am besten vertragen, da mische ich dann auch gern..
50 g Tofu (laut TÄ ist das die beste pflanzliche Alternative zum Fleisch)
Gemüse:
Das handhabe ich wie vorher beim Barfen, also Salat, Karotten, Zucchini, Chicoree, Karotten etc. und Obst je nach Saison. Alles püriert. Kürbis, Fenchel, Pastinake koche ich lieber, so sind sie leichter verdaulich für die beiden Senioren.
Dazu gibt es dann noch KHD:
z. B. Reis, Kartoffeln, Quinoa, Nudeln.
Bei den Jungs sind es Dinkelnudeln, die bei IBD sehr gut sein sollen - und es klappt hier auch.
Öle gibt es wie beim Barfen, also Sonnenblumen-, Distel-, Hanföl, gelegentlich Kokosfett und dreimal die Woche Algenöl.
Leider unvermeidbar dabei sind Ergänzungen, also Mineralien, Vitamine, Methionin, Taurin und L-Carnitin. Das fiel mir zugegebenermaßen wirklich schwer. Und wir mussten auch hier austesten, haben dann aber dank der TÄ das Richtige gefunden, das beide vertragen.
Beiden Jungs geht es super. Bei Eddie halte ich mich streng an den Ernährungsplan, da möchte ich kein Risiko eingehen, weil er so gut zugenommen hat und so agil ist.
Leon bekommt immer mal „Harmonie“ von Meinert. Das verträgt er auch sehr gut.
Sorry, das war jetzt doch viel Text.
