Sandra hat geschrieben:Hallo,
Ich würde es jetzt gerne mal wissen:
Immer wieder lese ich, dass Merle Züchtung nicht gut sein sollen, weil dann kranke Tiere gezüchtet werden.
Was ist da denn jetzt dran? Kann ich ohne Bedenken einen Merle Hund zu mir nehmen?
Zum ersten kann man grundsätlich erstmal keinen Hund ohne Bedenken zu sich nehmen. man sollte sich immer überlegen, bei welchem Züchter man einen Hund kauft, denn dort gibt es doch deutliche Unterschiede. Doch grade bei besonderen Fellzeichnungen wie Merle, sollte man besonderen Wert auf eine gesundheitsorientierte Zucht legen.
Sandra hat geschrieben:
Aus Tierschutzgründen ist daher die Verpaarung zweier Träger des Merle-Faktors nicht zu empfehlen. Die gezielte Zucht mit einem Gendefekt aus rein ästhetischen Beweggründen ist stark umstritten. Im „Gutachten zur Auslegung von §11 des Tierschutzgesetzes (Verbot von Qualzuchten)“ (BMELV) wird generell die Empfehlung ausgesprochen, auf die Zucht mit dem Merle-Gen zu verzichten.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Merle-Faktor
Hierzu ist zu sagen, dass zum einen durch das gen Bedingte Dispositionen auftreten können.
Zum anderen, ist der Begriff des Gendefekt allerdings irreführend, bei einem Defekt, denkt man automatisch an etwas schlechtes. Jedoch entstehen bei jeder Neuschreibung des genetischen Codes defekte, ohne eine gewisse instabilität unserer Genetik wäre eine Evolution ausgeschlossen. bestimmte gendefekte sind so klein und unbedeuted dass wir sie garnicht als solche berachten würden, z.B. handelt es sich bei unserer Blauen Augenfarbe, auch um einen Gendefekt.
Dennoch ist anzumerken, das Gewisse genetische Veränderungen auch immer mit einer Gesundheitlichen Disposition einhergehen können, deren warscheinliches Auftreten durch falsche Zucht noch deutlich erhöht werden kann.
Bei Merle gen wäre das häufigst genannte Beispiel diesbezüglich die bewusste Dopplung des Gens, welche in vielen Ländern bereits und Zuchtverbänden ( d.h. kreutzung von (Mm) x (Mm) welches zu (MM)[gedoppeltem merlegen führen kann]) verboten ist.
Möchte man jedoch auf die geziehlte Zucht mit genetischen Defekten aus ästhetischen Gründen, konsequent verzichten , würden viele andere Farbschläge und Fellzeichnungen ausgeschlossen werden, sowie die zucht einiger Rassen komplett überdacht werden.
Genau genommen gibt es nämlich auch andere zugelassene Gendefekte, die zu ähnlichen oder den selben gesundheitlichen Dispositionen wie dem Merlegen führen können, welche aber durchaus Zulässig sind.
Im groben könnte man das MerleGen als ein Gen bezeichen, das die Farbe verdünnt, auch andere Farbverdünnende Gene (delute) sind in der Zucht durchaus üblich. Betrachten wir zum beispiel die Fellfarbe Blau oder Fellzeichnung Harlequin werden wir auf ähnliche (Alopezien) oder die selben durch den Mangel an pigmenten verursachte Probleme stoßen (Denn diese Gene sorgen im groben dafür das weniger Pigment ausgebildet wird). Taubheit, Blindheit sind typische Dispositionen von schwach pigmentiereten Tieren.
Daher sind auch Weiße Hunde oder Extremscheken nicht frei von eben jenen. Dies Zieht sich soweit, das ganze Rassen, wie z.B. Westies, auf Grund ihrer mangelnden pigmentierung, oft z.B. an Ohren oder Hautproblemen leiden.