Beitragvon Pfötchen-Fan » 15. November 2014 21:13
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von Pfötchen-Fan » 15. November 2014 21:13
Petra erstens ist er sicher in der ersten Hochphase der Pubertät und zweitens sind das die landläufig bezeichneten "Angstmonate" , wo sich Bindung noch mal verstärkt und noch mal eine gewisse Unsicherheit / Findungsphase eintritt, im 7./8. und 9. Monat sind sie am "unsichersten " mit neuen Umwelterfahrungen und brauchen oft Bestätigung
Hier mal ein Auszug
Entwicklung der 2. Angstphase ca. im Alter zwischen 6. und 12. Lebensmonat.
Auch in der Pubertät ist es biologisch sinnvoll, Angst als Kontrollmechanismus gegen überschäumende Hormone einzusetzen. Weder sollte sich der Jungmacho wahllos mit jedem Altrüden anlegen, noch sollte die Jungzicke alle erwachsenen Hündinnen anpöbeln – beides wäre weder für den jungen Hund selbst noch für die Funktionalität des Gesamtrudels produktiv.
Soziale Sicherheit „seinen Menschen“ und anderen Hunden gegenüber hat der Junghund bis dahin hoffentlich längst gewonnen – nun formt sich auch die Umweltsicherheit aus.
„Grundloses“ Herumkläffen, „Gespenstersehen“, Unsicherheit gegenüber eigentlich bereits bekannten Objekten (die Mülltonne steht links statt rechts – Hund stutzt und will nicht dran vorbei) – all so was kann in diese Phase fallen. Mit Hilfe seines Vertrauens zum Besitzer sollte sich der Hund aber rasch wieder fangen, wenn er solchen „Schrecklichkeiten“ begegnet. Hier ist es wichtig, ehrlich zu sich selbst zu sein. Nicht jeder Hund hat nun einmal Nerven wie Drahtseile, es MUSS auch nicht jeder Hund Anlagen zum Kriegshund, der unbeeindruckt zwischen Granateinschlägen und Panzern herumläuft, haben. Je weniger man seinen Hund in der Zeit, in der die Nerven ein bisschen „flattern“, überfordert, desto größer ist die Chance, dass er durch die Erfahrung, dass ihm ja nichts passiert, im Erwachsenenalter selbstsicher sein wird. Je cooler sein Chef, auf den er sich verlassen kann, mit allem umgeht, desto besser wird der junge Hund sich daran orientieren.
Für den täglichen Umgang bedeutet das: einen prinzipiell sehr sicheren Hund führt man vorsichtig – innerhalb der Grenzen, die sein Verhalten uns deutlich zeigt – an die „schwierige“ Situation heran. Mit einem generell eher „schüchternen“ Hund beschäftigt man sich lieber einmal mehr daheim, als ausgerechnet JETZT z.B. auf dem Hundeplatz neue Übungen erlernen zu wollen!